Die „30 Reasons“ stehen für die 30 Fischarten, die er noch nicht gefangen hat, und natürlich für noch viel mehr: Dafür, dass man sich alles zurückholen kann und sich für alles entscheiden kann, und dass man andere durch seine Entscheidungen „mit-bewegt“ und ebenfalls herausfordert. Und wenn das möglich ist, ist am Ende alles möglich – nur begreift man das oft nicht: „Eigentlich wissen wir alle, dass alles möglich ist – aber wenn man es erfährt, gerade in den Kleinigkeiten, dann begreift man, welches Potential man in sich trägt. Mir ist heute viel deutlicher klar, dass ich etwas bewegen kann, selbst wenn ich körperlich nicht dazu in der Lage bin.“
Man kann sich für vieles entscheiden, das muss nicht immer im Angesicht einer Katastrophe oder Krise sein, wichtiger ist eher der bewusste Entschluss dafür, denn dann geschieht es wirklich, sogar bei einem großen Thema wie dem Kampf gegen den Klimawandel. Die Frage nach dem „Wozu?“ bietet dann Orientierung, und man muss die Angst vor der eigenen Größe und das Klammern am Sicherheitsbedürfnis aufgeben. Das gilt ebenso in Bereichen der Führung, die seiner Meinung nach sich viel weniger auf Dominanz verlassen sollten als auf Fähigkeiten. „Alles ist Änderung“, so Clemm, und dazwischen gibt es nur kleine Verschnaufpausen, das muss man akzeptieren – und eigentlich findet man in diesem ewigen Change das Potential des Lebens. Das Interview von Katrin Helena Ernst mit Clemm dreht sich noch um mehr Themen, wie um echte Diversität, was er seinen Kindern mitgeben möchte und noch vieles mehr – es lohnt sich also, das Video in Gänze anzuschauen. Für Clemm steht fest: „Wenn Leben lernen heißt, dann bin ich gesegnet“ – und dieser zweite Teil der „Values“ lässt einen viel über die Liebe zum Leben und die unendlichen Möglichkeiten darin lernen und am Ende auch über die Chance(n) zum Glück.