Eselsbrücken erleichtern das Leben ungemein. Das war schon vor Corona so. Doch mit fortschreitendem Alter werden die Gedächtnishilfen immer wichtiger. Vor allem, wenn wir den Nachwuchs abfragen. Zuletzt hatten wir lange versucht, ihm die englische Vokabel „hyphen“ (gesprochen „haifen“, auf Deutsch: Bindestrich) irgendwie einzuprägen. Und dabei den Bindestrich mit einer Angel verglichen, mit der man ja auch Haie fischen könne. Unser Sohn hat die Vokabel bis heute nicht vergessen – kein Wunder, angesichts dieser absurden Variante. Nun aber suchten wir Denkhilfen, die unserem Grundschüler Bundesländer und deren Hauptstädte vermitteln sollten. Vor allem die Verbindung Mecklenburg-Vorpommern und Schwerin wollte nicht im Gehirn des Kleinen abgespeichert bleiben. Und uns fiel nichts ein. Bis wir nach einem Fußballspiel an einem Schnellrestaurant vorbeifuhren, das von unseren Jungs vor allem nach gewonnenen Spielen sehr geschätzt wird. Und weil wir zu Mecklenburg-Vorpommern gern Meck-Pomm sagen, fiel uns sofort eine Eselsbrücke ein: „Also, wenn Du immer zu McDonald’s gehst und Pommes isst, dann liegen sie dir irgendwann schwer im Magen.“ Stille. „MECK-Donald’s – POMMes – SCHWER im Magen“, versuchten wir es weiter. Dann hatte es unser Grundschüler verstanden: „Meck-Pomm bedeutet Schwerin – wie schwer im Magen.“ Als wir nun erneut an diesem Schnellrestaurant vorüberfuhren, schaute unser Sohn uns an, grinste breit und sagte nur ein Wort: „Schwerin!“ Was sollen wir sagen: Selbst die absurdeste Eselsbrücke ist besser als gar keine.
Eva Baumgartner