Vor allem in diesen schwierigen Zeiten sind es doch immer wieder die kleinen Dinge des Lebens, mit denen man anderen eine Freude bereiten kann. Im Büro funktioniert das ganz prima mit süßen Leckereien. Vor allem dann, wenn sich die lieben Kollegen wegen der Pandemie lange nicht persönlich gesehen haben. Wir beschließen also, beim ersten Bürobesuch nach vielen Wochen Muffins zu backen, um diese dann auf dem großen Konferenztisch zu platzieren. So kann sich jeder in der Abteilung bedienen – mit Abstand und ganz nach persönlichem Hungergefühl. Als die kleinen Kuchen gebacken sind, verstauen wir sie in einer großen Box, verschließen diese und legen zur Sicherheit noch einen großen Zettel mit der Aufschrift „Mama/ Arbeit“ darauf. Schließlich lauern innerhalb der heimischen vier Wände mehrere Vertreter der Spezies Süßmäulchen – und wir wollen sichergehen, dass sich der hungrige Nachwuchs nicht restlos an der Schachtel bedient. Zudem stellen wir den lieben Kleinen (und Großen) eine eigene Ration beiseite: Es soll ja niemand hungrig bleiben, während die Mutter mit den süßen Teilchen abmarschiert. Am nächsten Morgen packen wir die Schachtel mit dem Zettel ein und fahren ins Büro – ohne reinzuschauen. Dort dann der große Schreck: Mehrere Muffins fehlen, verschwunden über Nacht, wie von Geisterhand. Glücklicherweise bekommt jeder im Büro etwas ab, für den üppigen Nachschlag reicht es allerdings nicht mehr. Wer sich aber an den Küchlein bedient hat, das konnten wir bis heute nicht herausfinden, sind uns jedoch sicher: Auch Zuhause gibt es jemanden, dem wir eine Freude gemacht haben.
Eva Baumgartner