Seit dem Neubeginn des Schulbetriebs in Niedersachsen am 27. April sind dem Kultusministerium 75 Infektionen mit dem Corona-Virus an 46 Schulen bekannt geworden. Bei 69 Schülerinnen und Schülern habe es bestätigte Infektionen gegeben, teilte das Ministerium in Hannover der Deutschen Presse-Agentur mit. Sechs Personen waren Lehrer oder andere Beschäftigte der Schulen.
38 Schulen mussten vorübergehend wieder geschlossen werden. Davon entfielen allein 35 auf den Infektionsherd Göttingen. Und auch dort gab es nur an drei Schulen Kinder mit Infektionen, der Rest wurde vorsorglich geschlossen. Das Virus hatte sich unter mehreren Familien in einem Hochhaus bei Feiern zum islamischen Zuckerfest verbreitet.
„Diese Zahlen spiegeln die aktuell recht stabile Lage im Landesschnitt wider“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Es könne aber immer wieder vorkommen, dass regionale Infektionsherde auf die Schulen ausstrahlen. Auch sei die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Virus Sars-CoV-2 noch nicht abschließend geklärt.
„Daher stehe ich für einen realistischen Kurs, der für das neue Schuljahr mit unterschiedlichen Szenarien arbeitet“, sagte Tonne. „Wir wünschen uns so viel Normalität wie möglich, werden aber weiterhin schrittweise vorgehen, die Lage ständig analysieren und gegebenenfalls Schlussfolgerungen ziehen.“
In der Stadt Bremen ist seit dem stufenweisen Neubeginn des Unterrichts am 7. Mai bei 20 Schülerinnen und Schülern an 17 Schulen das Virus nachgewiesen worden. Das teilte die Schulbehörde mit.