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Nobelpreisträger: Angst und Humor sind in der Krise wichtig

14:01
13.06.2020
Für den türkischen Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk (68) sind in der Corona-Krise sowohl Angst als auch Humor wichtig. „Ich bin der Meinung, dass all diese Quarantänen funktionieren, wenn die Menschen Angst haben“, sagte Pamuk im Interview der Zeitung „Die Welt“ (Samstag). Er habe in dieser Zeit gelernt, seine Angst zu respektieren. „Meine Angst hat mich gelehrt bescheiden zu sein, sie hat mir Demut gezeigt und mich dazu gebracht, mehr an andere zu denken, mich solidarisch zu fühlen, als Teil einer Gemeinschaft“, so der in Istanbul lebende Autor.

Zugleich beunruhige ihn an sich selber, dass er all diese Dinge zu ernst nehme und seinen Sinn für Humor verliere. „Es ist nicht leicht humorvoll zu bleiben oder ironisch, viele Leute haben damit Probleme. Auch das gehört zu den Herausforderungen eines Schriftstellers“, so Pamuk.

Der Literaturnobelpreisträger von 2006 schreibt seit einigen Jahren an einem Buch über die dritte Pest-Pandemie von 1900. Es soll im kommenden Jahr erscheinen. 

dpa

Schleswig-Holstein will weiter auf stufenweise Lockerungen setzen

12:42
13.06.2020
Schleswig-Holstein setzt bei der Lockerung der Corona-Bestimmungen weiter auf ein stufenweises Vorgehen. Nötig seien Einschränkungen insbesondere hygienischer und kapazitätsmäßiger Art bei der weiteren Öffnung, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies auf den Mitte Mai von der Landesregierung vollzogenen Systemwechsel weg von generellen Verboten mit Ausnahmen hin zu grundsätzlichen Erlaubnissen mit Auflagen.

Die aktuelle gültige Verordnung gilt bis 28. Juni. Unabhängig davon prüfe die Landesregierung kontinuierlich, ob die Einschränkungen weiter verhältnismäßig sind oder wieder mehr einschränkende Maßnahmen geboten sind, sagte der Sprecher.

Thüringen hat als erstes Bundesland seine Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie beendet und aufgehoben. Bislang durften sich dort nur Menschen von maximal zwei Haushalten treffen. Seit Samstag gelten nur noch Empfehlungen: Man soll sich mit nicht mehr als einem weiteren Haushalt oder zehn weiteren Menschen treffen. Brandenburg zog nach: Ab Montag fallen auch in diesem Bundesland die Kontaktbeschränkungen. Abstands- und Hygieneregeln aber bleiben - wie in Thüringen auch.

In Schleswig-Holstein drohen wie in anderen Bundesländern bei Verstößen Bußgelder. Verstöße gegen das Kontaktverbot oder private Treffen mit mehr als zehn Teilnehmern kosten laut dem Bußgeldkatalog 150 Euro. 

dpa