Letztes Update:
20200530124525

Auswirkungen

12:45
30.05.2020
Volkswirte führender deutscher Finanzinstitute befürchten erhebliche und nachhaltige Auswirkungen der Corona-Krise auf Arbeitsmarkt und Konjunktur.
"Ich erwarte im Mai einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosen von saisonbereinigt 180.000", sagte Katharina Utermöhl von der Allianz in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Damit wären in nur zwei Monaten 500.000 Jobs verloren gegangen. "Die gesamte positive Entwicklung der vergangenen fünf Jahre auf dem Arbeitsmarkt würde dann ausradiert", sagte Utermöhl.

"Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat heftig auf den Ausbruch der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdown reagiert", sagte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Täuschen die Vorzeichen nicht, wird die Arbeitslosenquote bereits im Mai auf über sechs Prozent steigen, die Zahl von drei Millionen rückt näher. So hoch war sie zuletzt 2016." Angesichts von zehn Millionen Menschen, für die Kurzarbeit beantragt wurde, drohe eine weitere Welle. "Springt die Konjunktur nicht rechtzeitig und kräftig genug an, wird für viele von ihnen der Weg von der Kurzarbeit direkt in die Arbeitslosigkeit führen." Vor allem das Gastgewerbe und der Einzelhandel seien gefährdet, sagte Niklasch.

dpa

Corona-Tagebuch der Redaktion

11:31
30.05.2020
Das war er also - der erste Corona-Urlaub! Drei Wochen Freizeit nach höchst gewöhnungsbedürftigen sieben Wochen Homeoffice. Doch wegfahren? Pustekuchen! Anfang Mai galten noch keine Reiselockerungen.

Wie gut, dass es da den Freizeitgarten mit der kleinen Holzhütte gab - und überwiegend trockenes Wetter. Da war es zu verschmerzen, dass an die seit Anfang des Jahres geplante Wohnmobil-Tour durch Schweden nicht zu denken war. Stattdessen gab es gewissermaßen ein selbstgemachtes „Stugsemester“, wie der Schwede sagen würde. Hütten-Urlaub! Nur eben zwischen Blumentopf-Galerie und Pergola. Aber das hatte was!

 Vor allem konnte nun endlich einmal das lang geplante, aber immer wieder verschobene Gartenbauprojekt in Angriff genommen werden. Da war sonst irgendwie nie die Zeit für. Aber jetzt. Dank Corona. Man muss das auch mal positiv sehen, sonst wird man bekloppt!

Obwohl: Das „Bekloppt“-Siegel hätte es auch für die folgenden zwei Wochen Durchschuften geben können - mit Sägen, Streichen, Bohren, Hämmern, Pflanzen und allem Drum und Dran. Das Urteil der Eltern, denen das Ergebnis zu Beginn der letzten Urlaubswoche stolz (und natürlich mit Abstand - im Garten war ja Platz) präsentiert wurde, fiel in der Hinsicht jedoch milde aus. Das verdiente Lob wurde lediglich mit einem halb besorgten, halb verblüfften „Ihr solltet euch doch erholen“ garniert.

Doch erstaunlicherweise war die ganze Werkelei im Grünen genau das - die pure Erholung. Und mit dem Wohnmobil war danach trotzdem noch eine kleine Abschlussrunde drin. An die Mittelweser und Richtung Weserbergland. War auch schön!  

Gaby Wolf

Reise nach Italien

10:12
30.05.2020
Italien bereitet sich auf weitere Lockerungen in der Corona-Pandemie vor. Ab Mittwoch dürfen die Italiener wieder frei von einer Region in eine andere reisen. Es gebe derzeit keine Gründe, warum ein Verbot weiter aufrecht erhalten werden sollte, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza nach einem Treffen unter anderem mit Ministerpräsident Giuseppe Conte. "Die Daten der Beobachtung der Fallzahlen sind ermutigend. Die bedeutenden Opfer während des Lockwdowns haben diese Ergebnisse gebracht."

Ab 3. Juni dürfen auch EU-Bürger wieder nach Italien, ohne danach in Quarantäne zu müssen. Seit fast drei Monaten waren Reisen innerhalb Italiens nur in notwendigen Fällen erlaubt. Das Land wurde von Covid-19 besonders hart getroffen. Mehr als 33.000 Menschen sind nach offiziellen Angaben gestorben, die Dunkelziffer könnte aber weitaus höher sein. 

dpa