Die Regierung des Corona-Hotspots Spanien hat Hoffnungen auf eine baldige Grenzöffnung für Touristen gedämpft. „Ich hoffe, dass wir die touristischen Aktivitäten Ende Juni wieder aufnehmen können“, sagte am Montag Verkehrsminister José Luis Ábalos. „Wir können nicht die Einreise von Ausländern erlauben, während wir die spanische Bevölkerung noch einer Ausgehsperre unterziehen“, erklärte er.
Spanien hat zwar bereits mit einer schrittweisen und vorsichtigen Lockerung der Kontaktsperre begonnen. Die Regierung will aber den seit Mitte März und noch bis zum 23. Mai geltenden Notstand bis Ende Juni verlängern. Über die Verlängerung wird das Parlament am Mittwoch debattieren und abstimmen. Erst Ende Juni, nach Abschluss der sogenannten Phase 3 der Lockerungen, werden die Spanier den Plänen zufolge auch ihre Provinz verlassen dürfen. Während die meisten Provinzen Spaniens sich bereits in Phase 1 der Lockerungen befinden, müssen die besonders schwer betroffenen Regionen Madrid und Barcelona noch mindestens eine Woche in Phase 0 verbleiben.
Die kleinen, vom Coronavirus nur wenig in Mitleidenschaft gezogenen Kanaren-Inseln El Hierro, La Graciosa und La Gomera sowie die Baleareninsel Formentera rückten unterdessen am Montag schon in Phase 2. Rund 50.000 Menschen dürfen sich somit am Strand aufhalten und im Meer baden. Ábalos bestätigte, dass es eine Arbeitsgruppe gebe, die über Pilotprojekte für eine frühere Wiederaufnahme des Tourismus auf den spanischen Inseln berate, „um erste Erfahrungen“ zu sammeln.