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20200519144319

"Da duscht einer": Teilnehmer nackt in Videokonferenz mit Bolsonaro

05:11
15.05.2020
Erfrischender Moment in Brasília: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat eine Videokonferenz mit Unternehmern unterbrochen, weil ein Teilnehmer - wie auf dem Bildschirm im Regierungspalast für alle zu sehen war - eine Dusche nahm. Er hatte offensichtlich vergessen, die Kamera seines Computers auszuschalten. „Hey, Paulo (Skaf, Präsident des Industrieverbandes des Bundesstaates São Paulo Fiesp), da ist ein Kollege im letzten Feld, der ist rausgegangen“, sagte Bolsonaro in einem Audio, das in Brasilien am Donnerstag die Runde machte. Journalisten hatten die Konferenz verfolgt, ohne dass die Teilnehmer dies wussten.
Dann wandte sich der Präsident an Wirtschaftsminister Paulo Guedes, der neben ihm saß. Darauf aufmerksam gemacht, sagte Guedes: „Da duscht ein Typ. Er ist nackt in Isolation zu Hause, super. Ihm ist wohl heiß gewesen von dem Gespräch, da hat er eine kalte Dusche genommen.“ Fiesp-Präsident Skaf, der zu der Konferenz eingeladen hatte, entschuldigte sich verlegen. Daraufhin lachte Bolsonaro und sagte: „Wir haben es gesehen, leider. Es war ein ziemlich kurviges Bild.“ Medien zufolge soll es sich bei dem Duschenden um einen Berater der Fiesp handeln. Eigentlich ging es bei der Konferenz um Einschränkungen des öffentlichen Lebens und die Wirtschaft in der Corona-Krise.

dpa

"Der Standard": Politik als Virusbad in der Menge

05:10
15.05.2020
Den Auftritt von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz im Kleinwalsertal, bei dem Corona-Bestimmungen wie der Mindestabstand verletzt wurden, kommentiert die Wiener Zeitung „Der Standard“:
„Rund 200 Menschen drängten sich eng zusammen, mittendrin der Kanzler, ohne Mundschutz, manche im Abstand eines Murmeltiers statt des Babyelefanten, der in Wien als Maß der sozialen Distanzierung gilt. Kurz schien überrascht, forderte auf, die Abstandsregeln einzuhalten, aber da lachten die Leute nur. Zurück blieben Bilder eines Kanzlers, der den Bürgern härteste Isolationsmaßnahmen zumutete, selber aber ein politikertypisches Bad in der Menge nahm. Eine verheerende Symbolik – virusverseucht. (...) Der missglückte Kanzlerauftritt zeigt, dass der "große Auftritt", der Stimmung macht und Stimmen bringt, vorläufig ausfällt. Die Politik wird sich umso mehr anderer, vor allem digitaler Kommunikationsformen mit den Bürgern bedienen müssen. Gestylte Fernsehauftritte werden noch wichtiger, Facebook und Twitter ohnehin

dpa