Die Zahl der Coronafälle nimmt in Brasilien immer weiter zu. Nach den jüngsten Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Mittwochabend (Ortszeit) wurden 11.385 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Das ist ein weiterer Negativrekord in dem südamerikanischen Land für diesen 24-stündigen Zeitraum. Zwischen Montag und Dienstag waren erstmals mehr als 800 Todesopfer in dem Zeitraum registriert worden.
Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 13.149 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 188.974 Infizierte wurden inzwischen gemeldet. Immer mehr Krankenhäuser haben keine freien Intensivbetten mehr, provisorische Kliniken öffnen. Auf Friedhöfen werden die Leichen in Massengräbern begraben. Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro, der durch ein Verfahren wegen politischer Einflussnahme auf die Bundespolizei geschwächt ist, drängt dennoch auf eine rasche Rückkehr zur Normalität.
Er verfügte, dass Schönheitssalons, Herrensalons und Fitnessstudios im schönheitsbewussten Brasilien in die Liste der als essentiell eingestuften wirtschaftlichen Aktivitäten aufgenommen werden. Damit stieß er auf den Widerstand von Bürgermeistern und Gouverneuren, unter denen einige einen Lockdown beschlossen haben.