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Verbraucherzentrale warnt vor Abzocke in der Krise

15:15
24.03.2020
Mit Ingwerkonzentrat und Immunpaketen gegen Viren, mit überteuerten Desinfektionsmitteln und Notvorräten gegen Corona - Verbraucherschützer warnen Kunden, nicht auf dubiose Angebote im Netz hereinzufallen.

Vor "Abzocke mit der Angst" hat am Dienstag angesichts der Corona-Krise die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gewarnt. Manche Unternehmen und Händler versuchten, damit Geschäft zu machen. Dazu gehören nach Angaben der Verbraucherschützer Angebote wie "Mit Ingwerkonzentrat gegen Viren?" oder Immunpakete, die gegen Virenbelastungen und andere Krankheitserreger helfen sollen. Vorsicht gelte auch bei Internetwerbung wie "So stärken sie sich gegen das Coronavirus" - hier sollen die Produkte antivirales Potenzial haben und die Vermehrung von Viren "sofort" hemmen.

Wer sich ausgewogen ernähre, brauche in der Regel keine zusätzlichen Nahrungsergänzungsmittel und Pflanzenkonzentrate, heißt es dazu bei der Verbraucherzentrale. Mehr noch: Werbeaussagen etwa für ein Immunpaket, getarnt als "pseudowissenschaftlicher Beitrag", seien rechtswidrig. Denn: "Lebensmittel dürfen nicht mit heilender oder krankheitsbezogener Wirkung beworben werden." Die Verbraucherzentrale hat dieses Vorgehen inzwischen abgemahnt. Ihr Fazit: Sowohl Kapseln als auch das teure Ingwerkonzentrat sind völlig überflüssig.

Darüber hinaus haben die Verbraucherschützer Beschwerden über sogenannte Notfallpakete erhalten. Darin war unter anderem Schokolade, deren Verfallsdatum abgelaufen war, und insgesamt eine Zusammenstellung, bei der die Vitamine und das mitgelieferte Wasser nicht ausreichen. "Wer sich einen Notvorrat zulegen möchte, sollte sich diesen besser selbst zusammenstellen und kann so eigene Vorlieben und Allergien beachten", heißt es bei der Verbraucherzentrale. Dabei könne sich der Verbraucher an aktuelle Empfehlungen beispielsweise des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe orientieren.

Auch die aktuelle extrem hohe Nachfrage nach Klopapier, Seife und Desinfektionsmittel nutzen manche Anbieter aus, teilten die Verbraucherschützer mit. Privatverkäufer und Fakeshops böten die Produkte "zu Fantasiepreisen" an. Gerade bei Angeboten von womöglich dubiosen Online-Shops oder Privatpersonen gelte es, vorsichtig zu sein. "Wir werden solche Angebote genau beobachten und wo möglich auch dagegen vorgehen", sagte Cornelia Tausch von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

(dpa/lsw)

Baden-Württemberg plant bislang keine Absage von Abi-Prüfungen

15:12
24.03.2020
Das Kultusministerium geht bislang davon aus, dass die zentralen Schulprüfungen, darunter das Abitur, vom 18. Mai an trotz der Corona-Krise stattfinden können. Dennoch bereite man sich auf unterschiedliche Szenarien vor, um auf alle Situationen angemessen reagieren zu können, teilte eine Sprecherin von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Dienstag mit.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte zuvor erklärt, sie plane wegen der Corona-Pandemie eine Absage der Abiturprüfungen im Land. Sie werde dem Kabinett am Mittwoch einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorlegen, sagte Prien am Dienstag. Auch die Prüfungen zum ersten allgemeinbildenden und zum mittleren Schulabschluss sollen in diesem Schuljahr nicht abgenommen werden.

Die Sprecherin des baden-württembergischen Kultusministeriums sagte, es gelte weiterhin die Prämisse, auf die man sich innerhalb der Kultusministerkonferenz geeinigt habe: "Für die Schülerinnen und Schüler darf aus der derzeitigen Situation kein Nachteil entstehen. Die Abschlussprüfungen werden unter den Ländern gegenseitig anerkannt."

(dpa/lsw)

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