Letztes Update:
20200608123633

12:35
09.04.2020
Die Bundeskanzlerin lehnt Corona-Bonds mit einer gemeinsamen Verschuldung der EU-Mitgliedsstaaten weiter klar ab. Nach Angaben von Teilnehmern zeigte sich Angela Merkel in einer Sondersitzung der Unionsfraktion per Videokonferenz sehr offen für finanzielle Solidarität Deutschlands - für eine gemeinsame Verschuldung über sogenannte Corona-Bonds fehle aber eine "politische Union", sagte sie demnach.

Der CDU-Wirtschaftsrat hatte Merkel und Finanzminister Olaf Scholz zuvor vor einem Einknicken gewarnt. "Europa braucht keine weiteren Tabubrüche, die kurzfristig kaum helfen, aber langfristig erhebliche Risiken bedeuten", sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger, der Deutschen Presse-Agentur. Vielmehr drohten durch Kreditlinien ohne Auflagen, Probleme auf die EU-Ebene geschoben zu werden, die ihren Ursprung lange vor der Corona-Epidemie hätten.

12:27
09.04.2020
Vor dem erneuten Einigungsversuch über ein EU-Rettungspaket in der Corona-Wirtschaftskrise haben die Finanzminister bereits in intensiven Vorgesprächen einen Kompromiss gesucht. Die Drähte glühten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schon vor dem offiziellen Beginn der Verhandlungen heiß. Die Finanzminister der EU-Staaten versuchen, ein milliardenschweres Rettungspaket für Arbeitnehmer, Firmen und verschuldete Staaten auf die Beine zu stellen. Gegen 17.00 Uhr wollten sie sich erneut zusammenschalten, um letzte Hürden abzuräumen.

Zwischen den EU-Ländern besteht vor allem Streit über gemeinsame Anleihen - sogenannte Corona-Bonds - zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez warnte am Morgen eindringlich vor einem Auseinanderfallen der Europäischen Union in der Folge der Corona-Krise. "Die EU ist in Gefahr, wenn es keine Solidarität gibt."