Letztes Update:
20200608123633

15:15
07.04.2020
Besonders schwer erkrankte Corona-Patienten dürfen künftig mit dem noch nicht zugelassenen Wirkstoff Remdesivir behandelt werden, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Das hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn genehmigt, wie ein Sprecher bestätigt. Der Wirkstoff wurde von einem US-Pharmaunternehmen ursprünglich gegen Ebola-Infektionen entwickelt. Es gebe erste Anzeichen für eine Wirksamkeit auch gegen das Coronavirus, hatte die europäische Arzneimittelbehörde EMA vergangenen Freitag festgestellt und einen Einsatz des Mittel für Schwerkranke ohne Behandlungsalternative empfohlen. Dem folgte die deutsche Behörde.
Aktuell ließen sich zu einer Wirksamkeit aber keine Aussagen machen, betont ein Sprecher der deutschen Arzneimittelbehörde. Es gebe nur Anzeichen. "Die Ergebnisse laufender klinischer Prüfungen bleiben abzuwarten."

Foto: Michael Kappeler/dpa

14:53
07.04.2020
Das neue Coronavirus hat sich in Deutschland aus Sicht des Virologen Christian Drosten noch nicht weit verbreitet. Die Bevölkerung insgesamt sei nicht stark durchseucht - trotz der hohen und steigenden Meldezahlen, sagt der Charité-Wissenschaftler im NDR-Podcast. Er dämpft Hoffnungen, wonach man mittels Antikörpertests nun in großer Zahl Menschen finde, die die Infektion schon unbemerkt hinter sich haben. "Das wird sich nicht so rausstellen."
Drosten beruft sich auf erste eigene Tests und Berichte von Kollegen in anderen Ländern. "Man findet nicht eine überraschend große Zahl von unerkannten echt positiven Antikörper-Ergebnissen", sagt er. Antikörper gelten als Indikator für eine durchgemachte Infektion. Solche Studien seien nun, zu Beginn der Epidemie, in großer Breite erforderlich, sagt der Virologe. Punktuelle Untersuchungen hingegen seien "wirklich sinnlos", da es bisher eine Zufallsverteilung bei den Infektionen gebe.