Virologe Hendrik Streeck mahnt zur Vorsicht bei der möglichen Wiederaufnahme des Schulunterrichts nach den Osterferien. "Wenn wir die Schulen zu früh wieder öffnen, schaffen wir womöglich einen Multiplikator für das Virus, der dann wieder gefährlich sein kann", so der Direktor des Bonner Instituts für Virologie im Gespräch mit der "WAZ". Streeck untersucht derzeit im Auftrag der NRW-Landesregierung, wie sich das Coronavirus im besonders betroffenen Kreis Heinsberg ausgebreitet hat.
Es sei nicht leicht, das Risiko zu berechnen. "Wir wissen, dass die allermeisten Kinder gut mit einer Infektion umgehen können. Es gibt aber noch keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie oft Kinder ihre Eltern oder Großeltern unbemerkt anstecken", sagt der Bonner Wissenschaftler.

Forderung nach besserem Schutz für Mediziner: In der beginnenden heißen Phase der Pandemie müssen Ärzte und Pflegepersonal besser mit Schutzmaterial ausgerüstet werden. Das sagt die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, in einem Interview mit der "Neuen Presse". "Ärzte und Pflegekräfte stehen in vorderster Reihe bei der Versorgung infizierter Patienten mit SARS-CoV-2", so Wenker. 
Die Anstrengungen zur Beschaffung des notwendigen Medizinmaterials müssten verstärkt werden, erklärt sie weiter. Dabei sollten sich Land, Kommunen, die Kassenärztliche Vereinigung, Kliniken und niedergelassene Ärzte besser abstimmen. "Alle bemühen sich um Schutzausrüstung, nur offenbar nicht koordiniert." Die Kammerpräsidentin fordert zudem, dass unter anderem Medikamente und Schutzausrüstung in Deutschland oder wenigstens in der EU produziert werden sollten.