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20220316205544

Weiter Corona-Höchstwerte

11:06
16.03.2022
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland hat erneut einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl erfasster Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Mittwoch mit 1607 an. Vor einer Woche hatte der Wert noch 1319 betragen. Zwar sind positive Tests nach wie vor bei Kindern im Schulalter, Jugendlichen und Erwachsenen bis 34 Jahre am häufigsten. Einen deutlich steigenden Trend verzeichnet das RKI allerdings bei den älteren Menschen. Zuletzt waren auch mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gemeldet worden.

Als Hauptgründe für die derzeitige Entwicklung gelten die laut Experten um etwa 40 Prozent besser übertragbare Omikron-Subvariante BA.2 und die Lockerungen von Schutzmaßnahmen. Bei den aktuellen Meldezahlen wird von einer hohen Zahl an Fällen ausgegangen, die nicht erfasst sind. Ein Hinweis auf die Dunkelziffer ist der Anteil positiv ausgefallener Tests: Der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) gab ihn für vergangene Woche mit knapp 54 Prozent an - ein Höchstwert in der Pandemie. Hintergrund könnte laut Verband sein, dass viele Infizierte keinen Arzt aufsuchen und/oder dass nach positivem Schnelltest oft kein PCR-Test mehr gemacht wird.

Jean-Pierre Fellmer

Ministerpräsident Weil kritisiert Lockerungen: Pandemie nicht vorbei

10:14
16.03.2022
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat seine Kritik am Corona-Lockerungsplan der Bundesregierung erneuert. „Die Pandemie ist nachweislich nicht vorbei und sie wird auch Anfang April nicht vorbei sein. Deshalb brauchen wir auch nach der Übergangszeit noch den bisherigen Instrumentenkasten“, teilte der SPD-Politiker am Mittwoch mit. Die geplante Hotspot-Regelung reiche angesichts steigender Infektions- und Patientenzahlen nicht aus.

„Es ist praxisfern, dass durch Landesregierung und Landtag spezifische Maßnahmen für einzelne Landkreise oder kreisfreie Städte festgelegt werden sollen“, sagte Weil. Die Landesregierung müsse die Voraussetzungen für die Gefahr einer dynamischen Infektionslage auch landesweit feststellen können. In der vom Bund vorgesehen Form handele es sich um eine „Hotspot-Regelungs-Verhinderungsregelung“. Niedersachsen sei bislang in der Pandemie gut damit gefahren, frühzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen, wenn immer dies notwendig erschienen. „Daran muss festgehalten werden“, betonte Weil.

Ob Niedersachsen den Entwurf des Bundes im Bundesrat ablehnen werde, sei noch offen, ergänzte ein Sprecher der Staatskanzlei. Derzeit liefen Abstimmungen mit anderen Länderchefs, und man sei guter Hoffnung, dass sich noch Änderungen erreichen ließen. „Wir senden hiermit einfach ein starkes Signal, dass uns die bisherigen Überlegungen in Berlin nicht ausreichen“, sagte der Sprecher.

Jean-Pierre Fellmer

Corona: Weitere Millionen Menschen in Südostasien in extremer Armut

07:33
16.03.2022
Corona hat in Südostasien einer Studie zufolge im zweiten Jahr der Pandemie weitere fast fünf Millionen Menschen in die extreme Armut getrieben und damit Erfolge bei der Armutsbekämpfung rückgängig gemacht. Im Jahr 2021 seien weitere 4,7 Millionen Menschen unter die Schwelle der extremen Armut gefallen nach 5,4 Millionen im Jahr 2020, hieß es in einem Bericht der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) vom Mittwoch. Damit müssen nun mehr als 24 Millionen Menschen in Ländern der Region wie Brunei, Indonesien, Thailand, Singapur, Vietnam oder Kambodscha von weniger als 1,90 Dollar pro Tag leben. Noch 2019, dem Jahr vor der Pandemie, war ihre Zahl auf gut 14 Millionen gesunken.

Jean-Pierre Fellmer