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Bartsch: Thema Impfpflicht darf nicht von anderen Problemen ablenken

07:44
26.01.2022
Die Debatte über eine allgemeine Corona-Impfpflicht darf nach Ansicht von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch nicht von anderen Problemen im Gesundheitswesen ablenken. „Wir haben riesige Defizite im Gesundheitswesen. Darüber muss auch geredet werden“, sagte er am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Er nannte als Beispiel die Bezahlung von Pflegekräften. Entscheidend sei auch, dass die Politik einen Beitrag leiste zur Zusammenführung der Gesellschaft. Es gebe tiefe gesellschaftliche Spaltungen beim Thema Impfpflicht. „Wir haben viele Menschen, die sich nicht mitgenommen fühlen.“

Der Bundestag debattiert an diesem Mittwoch erstmals ausführlich über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in Deutschland. Ihre Befürworter sehen darin eine nötige Maßnahme, um im Kampf gegen das Coronavirus die Impfquote deutlich zu erhöhen und damit die Pandemie in den Griff zu bekommen. Die Gegner bezweifeln die Notwendigkeit einer solchen Pflicht und verweisen darauf, dass führende Politiker aller Parteien bis kurzem unisono erklärt haben, es werde keine Impfpflicht geben. Bei den auf drei Stunden angesetzten Beratungen handelt es sich um eine sogenannte Orientierungsdebatte, der noch kein konkreter Gesetzentwurf zugrunde liegt.

Jan-Felix Jasch

Umfrage: Impfpflicht trägt zur Spaltung der Gesellschaft bei

07:41
26.01.2022
Eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland ist der Meinung, dass die geplante Corona-Impfpflicht zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur vertreten 62 Prozent der Befragten diese Auffassung. 26 Prozent sehen die Gefahr einer weiteren Spaltung dagegen nicht, 12 Prozent machen keine Angaben.

79 Prozent sagen, die Gesellschaft sei schon jetzt - zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie - in Geimpfte und Ungeimpfte gespalten. Nur 15 Prozent sind der Meinung, dass das nicht der Fall ist. 6 Prozent machen keine Angaben dazu.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in seiner Neujahrsansprache der These widersprochen, die Gesellschaft sei gespalten. „Manche beklagen in diesen Tagen, unsere Gesellschaft sei "gespalten". Ich möchte hier mit aller Deutlichkeit sagen: das Gegenteil ist richtig. Unser Land steht zusammen“, sagte er.

Jan-Felix Jasch