Das Gefühl der Befreiung ist im südpfälzischen Germersheim nach dem Ende der Quarantäne für die rund 120 China-Rückkehrer spürbar. „Ich bin schon froh, jetzt raus zu sein“, sagt die 22-jährige Ann-Sophie Muxfeldt aus Bad Oldesloe. „Wenn man rausging, konnte man nur um den Kasernenblock laufen, da kannte man irgendwann jeden Grashalm. Das fühlt sich schon nach einiger Zeit etwas komisch an.“
Nach rund 14 Tagen heben die Behörden die Isolation für die Männer, Frauen und Kinder in der Bundeswehrkaserne am Sonntag auf. Auch der letzte Test ergibt keinen Hinweis auf das Coronavirus. Muxfeldt wird von den Eltern abgeholt, andere lassen sich zum Bahnhof fahren - weitgehend abgeschirmt von der Presse.
In die Euphorie mischt sich aber auch Zweifel. „Wir mussten in Wuhan alles zurücklassen: Wohnung, Verwandte, Freunde. Wann wir zurückkehren können, ist unklar“, sagt eine Frau, die namentlich nicht genannt werden will. Sie zieht ein gemischtes Fazit der Quarantäne. „Mit der Zeit wurde es anstrengend. Jetzt freue ich mich auf die Freiheit.“
Auch Studentin Muxfeldt meint: „Vermutlich werde ich mich einfach ein bisschen frei bewegen. Ganz egal, ob spazieren gehen oder Fahrrad fahren oder nur eine Runde einkaufen. Darauf freue ich mich!“
Von Wuhan über Helsinki und Frankfurt nach Germersheim - es ist ein langer Heimweg. Zum Abschied gibt es ein wichtiges Geschenk für die Rückkehrer: ein Gesundheitszeugnis, das offiziell bescheinigt, dass über den gesamten Zeitraum der Quarantäne keine Infektion mit dem neuen Coronavirus nachgewiesen werden konnte. Die wiedergewonnene Freiheit ist ein großer Schritt für die Menschen in Germersheim - aber wohl nur ein winziger Schritt im weltweiten Kampf gegen das Coronavirus.