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Foto: Tauer Vor der Pressekonferenz: Die anderen Medien sind auch schon da.

"Wünsch dir was" für die Menschen in Quarantäne

12:50
03.02.2020
Mit einer Art „Wünsch-Dir-was“-Initiative will das Germersheimer Stadtratsmitglied Armin Lutzke (parteilos) die Menschen in der Quarantänestation in der Südpfalz-Kaserne unterstützen. Die Idee zu der Aktion habe er schon am Freitag gehabt, in Absprache mit dem DRK-Betreuungsteam wolle er sie nun umsetzen, sagt Lutzke auf Anfrage der RHEINPFALZ.
Denn es besteht zwar die Möglichkeit, über das DRK zum Beispiel eine Playstation zu besorgen, aber die Kosten für solche Sonderwünsche müssten die Frauen und Männer selbst tragen. „Haben die Leute überhaupt die finanziellen Mittel, um sich etwas zu kaufen?“, fragt Lutzke. Er sieht die Aktion als ein Signal, dass die Evakuierten hier willkommen sind.
Es habe auch schon eine Anfrage eines Kindergartens aus Germersheim gegeben. Dort wollten die Kinder eigene Spielsachen verschenken. „Aber das würde nicht ankommen“, sagt Lutzke. Auch das DRK hat schon gebeten, von Sachspenden abzusehen. Sämtliche Artikel sollen an den Bedarf der Menschen in Isolation angepasst sein, außerdem müssen sie neu und original verpackt sein. „Auch Leberwurst und Saumagen gehen nicht“, sagt Lutzke mit Blick auf entsprechende Anfragen aus der Bevölkerung.
Er habe Kontakt zu einem Mann, der unter Quarantäne steht. „Sie haben Angst, dass sie den Lagerkoller kriegen“, sagte Lutzke. In der Gruppe, in der sich sein Bekannter befinde, seien vor allem Menschen, die sonst in China arbeiten und deren Familien sowie Studenten. Die Resonanz innerhalb der „Roten Zone“ auf seine Initiative sei positiv.
Das Thema sei bei der Agenda 21 der Stadt Germersheim gut aufgehoben, so Lutzke. Auf der Facebook-Seite der Lokalen Agenda werden die Wünsche dann gesammelt. Denn Internet-Zugang gibt es: Die Menschen in Quarantäne haben zwei WLan eingerichtet bekommen, eines für das Gebäude, eines für den Außenbereich, berichtet Lutzke.

Nicole Tauer

11:59
03.02.2020
Die Nachrichtenagentur DPA hat mit einer weiteren China-Rückkehrerin in der Germersheimer Quarantänestation gesprochen. Die Studentin Ann-Sophie Muxfeldt hat die Abläufe im Quarantäne-Block in Germersheim als „gut organisiert“ gelobt. „Jeder gibt sich Mühe, auch die Zimmer sind angenehm“, sagte die 22-Jährige telefonisch aus der Südpfalz-Kaserne der Deutschen Presse-Agentur.
„Alles läuft recht flüssig. Die Menschen sind nett zueinander.“ Trotz allem hoffe sie, dass sie nur zwei Wochen bleiben müsse. Muxfeldt war mit mehr als 100 Deutschen und deren Angehörigen am Samstag aus der besonders vom Corona-Virus betroffenen Stadt Wuhan zurückgekehrt.
Die junge Frau aus Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein) studiert Technische Informatik in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Sie lebte seit September in Wuhan und wollte für zwei Auslandssemester bis Juli bleiben. „Mundschutz war Pflicht in China, und alle haben sich daran gehalten“, sagte Ann-Sophie Muxfeldt. Dass Wuhan besonders von der Lungenkrankheit betroffen sei, habe sie an den leeren Straßen gemerkt. „Aber es war zum Beispiel nichts von einer Panik zu spüren.“
Am ersten Tag in der Südpfalz-Kaserne habe sie am Sonntag etwa die Möglichkeit vermisst, herumzulaufen. „Man kann schon raus aus dem Gebäude, aber das abgesperrte Gebiet ist natürlich sehr begrenzt.“ Die Verpflegung sei gut. „Zum Frühstück gab es Obst und Brötchen, zum Mittagessen Reis und Chicken Curry, und zum Abendessen Kartoffelsuppe mit Würstchen.“ Ein Kiosk gebe Getränke und Snacks aus. „Ich denke, damit komme ich ganz gut zurecht“, sagte Muxfeldt.

DPA

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