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Amazon fragt Facebook

13:40
20.01.2020
Ein Höhepunkt von Cleggs Auftritt kam zum Schluss, als niemand geringeres als Amazons Technikchef Werner Vogels fragte, wie Facebook seinen Nutzern begreiflich machen wolle, dass sie selbst das Produkt des Online-Netzwerks für die Werbeindustrie seien. «Hallo, ich bin Werner, ich arbeite für etwas, was jemand als Buchladen bezeichnet hat», leitete Vogels seine Frage ein. Clegg verteidigte die Werbefinanzierung und entgegnete, man könne ein Online-Netzwerk natürlich auch mit einem Abo-Modell betreiben - aber dann wären viele Nutzer in Regionen wie Afrika davon aus finanziellen Gründen ausgeschlossen. «Es wäre ein Produkt für reiche Leute.»

Nick Clegg: "Wir haben Fakenews um 50 Prozent reduziert"

12:43
20.01.2020
Nick Clegg, Vice President of Global Affairs and Communications bei Facebook, erntet mit seinen ersten Sätzen Sympathien im Publikum. „Vor 36 Jahren habe ich einen Schulaustausch gemacht in Unterpfaffenhofen. Dort bin ich Gymnasium gegangen“, sagt er in einwandfreiem Deutsch. Dann aber wechseln er und seine Gesprächspartnerin Tanit Koch von NTV ins Englische.

Im Gespräch geht es um politische Manipulation, Hatespeach sowie Gewalt und was Facebook dagegen tut. Clegg zeigt sich überzeugt, dass Facebook genug tue, um negative Strömungen so gut es geht einzudämmen. „Wir haben tausende Mitarbeiter, die versuchen, die Wahlen auf der ganzen Welt zu schützen“, sagt er. Unabhängige Analyseunternehmen hätten bestätigt, dass die Zahl der Fakenews seit 2017 um 50 Prozent runtergegangen ist. Wie viel das in absoluten Zahlen sind, die Antwort bleibt er Tanit Koch schuldig.

Sie kritisiert, dass politische Werbung auf Facebook immer noch erlaubt sei. Clegg sieht darin kein Problem: „Wir haben die größte Transparenz unter allen Social-Media-Netzwerken, wenn es um politische Werbung geht. Nichts bleibt verborgen, alles ist nachvollziehbar. Koch bleibt kritisch, denn sie sei der Ansicht, dass nicht alles transparent ist. „Außerdem können Nutzer politische Werbung aktiv verbergen“, fügt Clegg hinzu.

Trotzdem gibt er zu, dass Facebook negative Strömungen nicht komplett vermeiden kann. „Unsere Aufgabe ist es, das gute zu maximieren und das Schlechte so klein wie möglich zu halten.“ Koch wirft ihm vor, dass Facebook negative Strömungen beschleunige und vermehre. Das stimme nicht, sagt Clegg. „Wenn wir das Böse amplifizieren würden, warum sollten wir dann so viel Hatespeach löschen, erst letztes Jahr waren es 7 Millionen Posts.“ Auch hier sagt er nicht, wie viele es insgesamt gibt.

Zum Abschluss zeigt sich Tanit Koch noch einmal versöhnlich: „Ich glaube wir sind uns alle einig, dass Facebook einen sehr charmanten Vice President of Global Affairs and Communications hat.“

Verena Gründel

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