Der Dreck muss raus – wie das am besten geht, diskutierte Prof. Michael Hülsmann in seinem Vortrag zur Wurzelkanaldesinfektion. Ziel dieser Maßnahme ist das Auflösen und Entfernen von Gewebe, Debris und Schmierschicht und Reduzieren der Keime in den Kanälen. Die beste Kombination sind nach wie vor Natriumhypochlorid und EDTA, gegebenenfalls auch Zitronensäure. Bei Revisionsbehandlungen kann CHX ergänzend verwendet werden, da es gegen dort häufige Keime (E.faecalis) gut wirkt.
Da gleichzeitig Gewebeschädigung oder die Veränderung der Dentineigenschaften vermieden werden soll, liegt die Lösung bei der Konzentration im Kompromiss. Wichtig ist, die einzelnen Schritte als Wirkungskette zu sehen – die Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Hülsmann empfiehlt NaOCl, das antibakteriell wirkt und organisches Gewebe sehr gut auflöst.
Die Wirkung hängt weniger von der Konzentration als von Spüldauer und Spülmenge ab. Zur Auflösung anorganischer Reste eignen sich Chelatoren wie EDTA, wobei zu beachten ist, dass es die Wirkung NaOCl schwächt. Pasten zur Reinigung funktionieren nicht. Ultraschall und spezielle Spülspitzen verstärken die Wirkung.