Status Quo im Workshop der MEDIENTAGE 2019: Big Player wie YouTube und Facebook dominieren unseren digitalen Medienkonsum und bestimmen mit ihren Regeln die Kommunikationsräume. Sie versammeln das Publikum und können so mit Reichweite und Budgets locken. Sie werden dadurch zur digitalen Infrastruktur, da nur über die großen Plattformen eine Verbreitung über alle Geräte gewährleistet ist.
Genau hier liegt das Dilemma
Um sichtbar zu sein, ist eine Präsenz der kleineren Anbieter und Sender auf diesen Plattformen ratsam. Das führt allerdings zu einer wiederholten Stärkung dieser. „Im digitalen Zeitalter benötigt Öffentlichkeit auch offene, unabhängige digitale Räume, in denen Inhalte und Informationen angeboten werden können“, so Kemal Görgülü, Geschäftsführer von Flying Eye.
Hier ist es an den kleineren Anbietern, ein eigenes Ökosystem zu entwickeln und die Regeln für einen Medienkonsum im Internet neu zu verhandeln. Ein alternativer Zugang muss her, um eine eigene Media-Infrastruktur zu etablieren. Es geht dabei nicht um eine Imitation großer Plattformen, sondern um die Erschaffung eines Mediensystems, das auf Standards, Interoperabilität und Dezentralität beruht.
Der Anspruch ist dabei nicht weniger als ein fühlbares Erlebnis und eine klare Differenzierung, die in den Angeboten und Services deutlich und erkennbar werden sollte.