Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle (Saale) ist am Donnerstagmorgen im 15 Kilometer entfernten Landsberg ein dunkelgraues Auto abgeschleppt worden. Nach Informationen eines dpa-Reporters ist das Kennzeichen identisch mit dem des Fahrzeugs, hinter dem sich der Täter in Halle verschanzt hatte und Schüsse abgegeben hatte. Polizisten im Stadtteil Wiedersdorf machten keine Angaben dazu.
Kurz nach dem Angriff eines mutmaßlichen Rechtsextremisten auf die Synagoge am Mittwoch mit zwei Toten war Wiedersdorf abgeriegelt worden. Auch dort waren Schüsse gefallen. Mehrere Häuser wurden durchsucht. Mit Maschinenpistolen in den Händen gingen Polizisten durch die Straßen des Ortsteils. Die Polizei wollte dazu zunächst nichts sagen. Am Donnerstagmorgen wurde die Sperrzone aufgehoben.
Nach unbestätigten Medienberichten war der Täter nach den Schüssen in Halle mit dem Auto nach Landsberg geflüchtet, hatte dort in einer Autowerkstatt mehrere Menschen bedroht und sich ein neues Fluchtauto besorgt. Ein Mitarbeiter in der Garage wollte sich nicht zu den Vorfällen äußern, weil er Zeuge sei.
Mit dem neuen Auto baute der flüchtige Täter den unbestätigten Berichten zufolge einen Unfall und wurde an der B91 südlich von Halle festgenommen.