Letztes Update:
20191010063832

Oberbürgermeister verteidigt Halle als "bunt und vielfältig"

06:16
10.10.2019
Nach dem Anschlag eines mutmaßlichen Rechtsextremisten auf die Synagoge in Halle an der Saale hat Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) seine Stadt als "bunt und vielfältig" verteidigt. "Halle ist kein rechtsextremes Zentrum", sagte Wiegand am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Stadt gehe im Gegenteil "ganz konsequent gegen rechts vor".
Der Rechtsextremismus sei "nicht zwingend ein Thema in unserer Stadt, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem", sagte Wiegand. Halle sei am Mittwoch "bedauerlicherweise" zum Tatort geworden. "Wir müssen stärker einwirken", zeigte sich Wiegand überzeugt und sicherte zu: "Dieser Aufgabe stellen wir uns."
Zur Frage, warum es an der Synagoge am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur keinen Polizeischutz gab, sagte Wiegand, dies sei "Aufgabe der Polizei". Er könne dies "nicht beurteilen" und wolle sich dazu nicht äußern. Die entsprechende Diskussion sei nun "von Seiten der Polizei" zu führen.

afp

Zentralrat der Juden kritisiert Sachsen-Anhalt

05:58
10.10.2019

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wirft den Sicherheitsbehörden in Sachsen-Anhalt nach dem Synagogen-Anschlag von Halle Versäumnisse vor. „Offensichtlich hat man dort die Situation im Vorfeld verkannt“, sagte Schuster am Donnerstag im Deutschlandfunk. Bei den meisten Synagogen sei es üblich, dass zu Gottesdienstzeiten ein Polizeiposten an dem Gotteshaus steht. In Sachsen-Anhalt sei das nach seiner Kenntnis offensichtlich nicht die Regel.

Schuster sagte, mit dem Anschlag von Halle und dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke im Sommer habe der Rechtsextremismus in Deutschland eine neue Qualität erreicht. Gott sei Dank sei es in Halle zu keinem Massaker gekommen, da der Angreifer vergeblich versucht habe, die Tür zur Synagoge zu öffnen. Doch: „Zwei Opfer sind zwei Opfer zu viel“, sagte der Vorsitzende des Zentralrats.

epd

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