"Ein guter Hirte heißt, ganz besonders für die einzustehen, die keinen Platz auf der Sonnenseite des Lebens haben, sondern die für den Herrgott so wichtig sind. Du, Leo, hast gezeigt, dass dir dies am Herzen liegt."

Jörg Tschürtz

"Heute ist Welttag der Flüchtlinge. An diesem Tag zum Bischof geweiht zu werden, ist eine besondere Verpflichtung, weil es gibt sehr viele Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, wegen Krieg und Verfolgung. Manchmal wird, so von oben nach unten, gesagt, es seien wirtschaftliche Flüchtlinge. Aber wenn man seinen Kindern nichts zum Essen anbieten kann, dann muss man fliehen. Europa ist ein Kontinent, der vom Christentum geprägt ist. Hier müssten diese Menschen Aufnahme und Geschwisterlichkeit finden."

Hollerich verweist darauf, dass die Luxemburger Kirche kürzlich zwei Flüchtlingsfamilien bei sich aufgenommen habe.

Jörg Tschürtz

"Dein Motto als Bischof, zu den Quellen des Glaubens zurückzukommen, ist eine wunderbare Sache", sagt der Erzbischof an Leo Wagener gerichtet.

Jean-Claude Hollerich geht in seiner Predigt auch auf die Neuordnung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat sowie auf die große Strukturreform im Erzbistum ein.

"Unsere Kirche in Luxemburg ist, auch wenn heute die Kathedrale bis auf den letzten Platz voll ist, eine kleine Kirche. Und wenn man die Sonntagsmessen in den Pfarren ansieht, die nicht gut besucht sind, dann sind wir eine ganz armselige Kirche. All diese Umstellungen, die neuen Sachen, machen müde. Wir haben in Luxemburg eine kleine Kirche, die müde ist. Sie braucht Christus als guten Samariter, der die Kirche ein bisschen aufpäppeln kann. Leo, du hast alle Charaktereigenschaften, um Christus präsent zu machen in unserer Kirche in Luxemburg."

Jörg Tschürtz