Die größte digitale Revolution seit Erfindung des Internets prophezeien die Blockchain-Evangelisten und schüren damit immense Erwartungen. Zwar hat Blockchain den Praxistest noch nicht bestanden. Doch erste Pilotprojekte versprechen echte Chancen für den Werbemarkt.
Die OWM hat das Potential der Blockchain-Technologie für den digitalen Werbemarkt untersucht und richtet einen realistischen Blick auf Relevanz und Umsetzbarkeit.
Ist mit Ineffizienz und mangelnder Transparenz in der digitalen Wertschöpfungskette dank Blockchain wirklich Schluss? Und gehören die Verschwendung von Werbegeldern durch Ad Fraud und versteckte Gebühren mit Blockchain der Vergangenheit an?
Darüber diskutieren Stephanie Beer (OWM), Rasmus Giese (United Internet Media) Sascha Jansen (Omnicom Media Group) Andreas Tüffers (IBM) Oliver von Wersch (vonwerschpartner Digital Strategies) und Norman Wagner (Deutsche Telekom).
Wagner erzählt, dass die Telekom bereits einen blockchain-basierten E-Scooter namens "Xride" entwickelt hat. "Im Mediabereich haben wir aber noch relativ wenig, da haben wir bisher noch nichts entdecke, das Mehrwert bietet."
Rasmus Giese als Publisher-Vertreter sieht sich noch eher im Beobachterstatus. Er ist der Meinung, dass die Blockchain bestimmte Prozesse digitalisieren kann. "Außerdem steckt unsere Branche voller Intermediäre, die einen Wert stiften. Und ich glaube, dass wir mehr Intermediäre haben, als wir tatsächlich bräuchten", sagt er. Mit der Blockchain würden diese ersetzt werden.
Dennoch ist Giese der Meinung, dass die Blockchain nicht gerade das Problem des Vertrauens löst. "Ich gehe ohnehin nur Geschäfte mit Partnern ein, denen ich vertraue. Da brauche ich nicht die Blockchain."
Andreas Tüffers von IBM sieht großes Potenzial in Blockchain. Die größte Herausforderung ist es, ein Netzwerk aufzubauen. "Technologisch können wir viel erreichen, aber ein Netzwerk aufzubauen ist schwierig. Von den Unternehmen, die die Geldern ausgeben, über Publisher, Agenturen - das sind viele Parteien."