Shudu ist ein weltberühmtes Supermodel mit über 170.000 Followern auf Instagram. Die Besonderheit: Shudu ist nicht echt. Sie wurde von dem Künstler Cameron James Wilson erfunden. Im Panel spricht er mit Maria Hunstig, Network Editor bei Vogue.de, über künstliche Schönheit und die Zukunft von Fashion und Technologie.
Shudu ist ein echter Social Media Star. Von Anfang an hat Cameron James Wilson dort das meiste Feedback– größtenteils aus der Fashion Industrie - zu dem virtuellen Model bekommen. Vor allem die Veränderungen in der Branche hätten den Fotografen dazu gebracht, Shudu zu kreieren. Aber zerstört er damit nicht auf gewisse Weise sein eigenes Metier? „Ich ändere es nur, Fotografie wird es immer geben. Die Fashion Industrie hat sich verändert. Früher hatten Fotografen mehr Kontrolle – nun sind sie oft nur „Button Pusher“. Ich möchte aber, dass meine Kunden mir als Künstler vertrauen."
Revolution der Modebranche
Shudu polarisiert – und ist deswegen sehr interessant für Marken und ihre Kampagnen. Noch sei es zwar sehr teuer und aufwendig alles in 3D umzuwandeln, doch der Künstler ist überzeugt, dass die Technologie in den nächsten Jahren eine große Revolution in der Branche auslösen wird. In der Modewelt ist nicht immer alles echt – doch für Wilson ist Shudu trotzdem viel authentischer also so manches reale Model: „In digitalen Models liegt viel Ehrlichkeit – sie sind eben zu 100 Prozent nicht echt. Sie geben also nichts vor.“
"Ich wünsche mir, dass Shudu eine authentische Stimme entwickelt"
Sein Ziel sei es, dass die digitale Schönheit aber viel mehr kann, also nur hübsch auszusehen. "Ich wünsche mir, dass Shudu eine authentische Stimme entwickelt. Sie ist eine schwarze Frau und kann auf Probleme, die andere Frauen mit dieser Hautfarbe in dem Business haben, hinweisen. Als ich sie kreiert habe, war ich an einem dunklen Ort, ich wusste nicht, was ich mit meinem Leben machen will. Shudu hat mein Leben verändert und ich bin sehr dankbar dafür.“