Lars Klingbeil (General Secretary SPD) ist überzeugt: Die Entwicklung von künstlicher Intelligenz wird über Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand entscheiden. Er will Digitalisierung so gestalten, dass möglichst viele Menschen davon profitieren.
Dafür dürfen wir dem Silicon Valley und China nicht länger hinterherhängen, sondern müssen ambitioniert einen eigenen Weg in Europa gehen, der die Chancen der Digitalisierung in den Mittelpunkt stellt und unsere Werte zum Standard macht.
"In den nächsten Jahren kommt es darauf an, große gesellschaftliche Fragen - und dazu gehört die Digitalisierung - schneller zu beantworten", sagte er. Es könne nicht sein, dass es in Spanien am Strand besseres Internet gibt als fast überall in Deutschland. Nur wenn wir es schaffen, in der digitalen Transformation aufzuholen, können wir mit China und USA in den Wettstreit um KI gehen.
Umbrüche in der Kommunikation - Beispiel: Rezo-Video
Laut Klingbeil wissen die meisten Politiker nicht, wie wichtig soziale Netzwerke heutzutage sind. Ein Beispiel ist das Anti-CDU-Video von dem YouTuber Rezo, das mittlerweile Dutzende Millionen Aufrufe hat und sogar die Europawahl ein bisschen beeinflusst hat. "Kaum jemand wusste, wer Rezo ist - und doch hat er ein Video gedreht, das tsunamiartige Auswirkungen für die Politik hatte", sagte Klingbeil.
Seine Message: Die Kommunikation verändert sich. Es ist nicht mehr so wichtig, dass eine Partei auf der ersten Seite der FAZ oder sonstige Qualitätszeitung auftaucht. Wichtiger ist - um vor allem auch jüngere Menschen zu erreichen - das Bewusstsein für die Digitalisierung und die Schnelllebigkeit zu stärken.