Letztes Update:
20190911094038

Prozess betritt auch juristisches Neuland

08:26
11.09.2019
Der Stuttgarter Prozess wird auch juristisch hoch interessant. Zunehmend wertet die deutsche Justiz Autorennen oder Raserei als Straftaten mit gravierenden Folgen auch für die Verursacher. Anfang März, nur wenige Tage vor dem fatalen Stuttgarter Crash, hatte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe erstmals ein Mordurteil gegen einen rücksichtslosen Raser bestätigt. Der Mann hatte 2017 in Hamburg mit einem gestohlenen Taxi einen Menschen getötet und zwei schwer verletzt.  Allerdings muss das Mordmotiv in jedem Einzelfall nachgewiesen werden. Selbst ein Autorennen mit Todesfolge ist also nicht immer gleich als Mord anzusehen. So wurde das deutschlandweit erste Mordurteil im Februar 2017 vom Bundesgerichtshof kassiert. Die Richter sahen den bedingten Tötungsvorsatz bei den beiden Angeklagten nach einem tödlichen Autorennen in der Berliner Innenstadt nicht ausreichend belegt. Im neu aufgerollten Prozess wurden die Männer im März dann erneut wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Diese Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

loj/dpa

Droht der Ausschluss der Öffentlichkeit?

07:42
11.09.2019
George Stavrakis, Gerichtsreporter von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten, mit einer Einschätzung zum ersten Prozessauftakt. Es geht unter anderem um die Frage, ob die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird. Es handelt sich zunächst um ein Verfahren, in dem Jugendstrafrecht angewandt wird. In diesem Falle sind die Hürden für einen Ausschluss der Öffentlichkeit niedriger.

Redaktion

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