Letztes Update:
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Daten geben über letzte Sekunden Aufschluss

09:06
14.10.2019
Der Verhandlungstag beginnt mit der Vernehmung eines Beamten des Landeskriminalamts. Als Fachgruppenleiter der chemischen und technischen Untersuchung ist er Experte für Datengewinnung aus Fahrzeugen.

Eines der Steuergeräte, das auch als sogenanntes Event-Speichergerät dient, wurde zu einer französischen Firma geschickt, die die Daten für das LKA ausgelesen hat. Event-Speichergerät deshalb, weil es nur etwas langfristig speichert, wenn ein außergewöhnliches Ereignis stattfindet.

Die gewonnenen Daten geben Aufschluss über die fünf Sekunden vor dem tödlichen Unfall, bei dem zwei junge Menschen starben.
Demnach habe der 20-jährige Angeklagte noch drei Sekunden vor dem Aufprall das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten. Dabei habe er bis auf 168 km/h beschleunigt. Dann, 2 Sekunden vor dem Aufprall, bremste der Angeklagte. Wie stark jedoch gebremst wurde, lasse sich nicht aus den Daten herauslesen, so der Experte. Der Jaguar F-Type prallte dann mit 114km/h in das andere Fahrzeug, in dem sich die Opfer Jaqueline und Riccardo befanden.

Veronika Kanzler

Eltern der Opfer sagen aus

06:58
14.10.2019
Der Montag steht beim Jaguar-Prozess ganz im Zeichen der Opfer des Unfalls:
Die Eltern des beim Crash an der Rosensteinstraße getöteten jungen Paares sollen aussagen. Die Vorsitzende Richterin Cornelie Eßlinger-Graf sagte, die Kammer wolle erfahren, wer die Getöteten waren.
Die Eltern und ein Bruder treten als Nebenkläger in dem Verfahren auf.

DU Redaktion

Kumpel spricht über den Fahrstil des Angeklagten

09:15
11.10.2019
Ein weiteres Mal hat sich am Donnerstag ein Kumpel des Angeklagten, der vor dem Unfall eine Spritzfahrt mit ihm in dem gemieteten Jaguar unternommen hatte, negativ über den Fahrstil des 20-Jährigen geäußert. Allerdings dieses Mal nicht – wie ein bereits vor knapp zwei Wochen gehörter Zeuge – nur in einer Sprachnachricht an seine Freundin. Sondern sowohl bei seiner Vernehmung bei der Polizei als auch im Zeugenstand vor der 4. Großen Strafkammer des Landgerichts.

Er sei am Abend vor dem Unfall gegen 18 Uhr in den Jaguar zugestiegen. Die Runde habe von der Mittnachtstraße über den Milchhof, die Heilbronner Straße und den Pragsattel und dann zurück an den Startpunkt geführt, berichtete der 19-Jährige aus dem Nordbahnhofviertel.

Am Anfang sei der Angeklagte „extrem schnell“ gefahren. Er habe große Angst gehabt, es habe ihn in den Sitz gedrückt. Er habe ihn gebeten, nicht so schnell zu fahren, sagte der 19-Jährige aus dem Freundeskreis des Angeklagten. Daraufhin habe der Unfallverursacher zwar den Fuß vom Gas genommen. „Aber er hat dann immer in Intervallen Gas gegeben, ich hatte Angst vor einem Unfall“, sagte der Zeuge. Auf der Höhe eines Supermarktes an der Nordbahnhofstraße habe der Fahrer einem parkenden Auto ausweichen müssen: „Da war er sehr unsicher.“

Nach dem Aussteigen habe er den Umstehenden Kumpels gesagt, er habe Todesangst ausgestanden. „Ich habe den Kollegen geraten, nicht mitzufahren“, fügte er noch hinzu. Bei der Polizei sagte er, als er kurz nach dem Unfall vernommen wurde: „Er ist zu jung und er fährt zu schnell.“

George Stavrakis

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