Politisch gefärbte Filme sind dieses Jahr rar im Hauptwettbewerb um den Filmkunstpreis in Ludwigshafen. Ein klares Plädoyer für den Frieden ist „Crescendo #makemusicnotwar“ von Dror Zahavi. Der deutsch-israelische Filmemacher lässt in dem von Alice Brauner, Tochter des berühmten Artur „Atze“ Brauner, produzierten Film junge palästinensische und israelische Musiker aufeinandertreffen. Ein gemeinsames Orchester soll für ein Konzertprojekt entstehen. Ein wenig muss man da an das West-Eastern Divan Orchestra von Daniel Barenboim und Eduard Said denken.
Der Film erzählt die Geschichte einer Annäherung und möglichen Versöhnung – auch dank der Liebe. Im Mittelpunkt stehen zwei Paarbeziehungen: Die ehrgeizige palästinensische Geigerin Lalya und der arrogante israelische Violinist Ron kämpfen um die Führungsposition im neuen Orchester. Die weniger ehrgeizigen Omar (Klarinette) und Shira (Horn) dagegen verlieben sich schlicht ineinander und überwinden so Grenzen. Zusammengehalten wird das Projekt vom Dirigenten (Peter Simonischek), der lange daran zweifelt, ob man überhaupt zum gemeinsamen Musizieren kommen kann. „Sie spielen gegeneinander und hören einander nicht zu“, ermahnt der Dirigent Layla und Ron. „Reden Sie miteinander!“
Der Film wirkt zwar überdeutlich und folgt bekannten Mustern. Aber es wird mit Inbrunst gespielt, Sabrina Amali überzeugt als Layla, der aus der TV-Serie „Sankt Maik“ bekannte Daniel Donskoy als Ron. Und so hat „Crescendo“ das Parkinselpublikum begeistert; der Applaus bei der Premiere am Sonntag in Anwesenheit auch von Amali und Donskoy war viele Minuten lang.