Egal, welcher Film läuft, es ist immer das gleiche Schema, zumindest bei der Sitzwahl der Zuschauer. Das Mittelfeld, zentral, nicht zu nah, nicht zu fern, ist heiß begehrt. Der Nachteil: Es sitzt immer jemand hinter einem, der unbewusst zum Takt der Musik auf den Holzboden steppt. Die Flanken werden tendenziell vernachlässigt. Warum eigentlich? Dabei ist es dort gar nicht so schlimm: Am Gang hat man sogar viel Beinfreiheit und weite Sicht.
Lieber stapeln sich die Leute bis nach hinten. Einige harte Hinterbänkler sitzen dort sogar, selbst wenn noch viel im Mittelfeld frei ist. „Wir hatten eben Platzkarten reserviert", heißt es auf Nachfrage in Kino 3. Und die Freunde kommen ins Grübeln. „Aber man sagt ja auch, im Krieg und im Kino sind die besten Plätze hinten." Und einer ergänzt: „Das ist Gewohnheit. Früher saßen vorne die frechen kleinen Jungs und ließen Popcorn fliegen." Allerdings schrumpft doch die Leinwand von ferne besehen auf TV-Größe zusammen. Dann hat man doch nichts vom großen Kino? „Doch", sagt eine Hinterbänklerin. „Mein Fernseher ist noch kleiner."
Und jetzt kommen die Tricks der ganz Ausgebufften, wie ich per Zufall erfahren habe. Sie besorgen sich früh Karten an den Vorverkaufsstellen (nicht online) und fragen dort, wo die erste Stufe ist – so Reihe 15 in Kino 1 zum Beispiel. Und da thronen sie mittig über allen hinweg.