Florian Haumer, Professor an der
Hochschule Macromedia, kritisiert die DSGVO. Während andere KI entwickeln, erfinden wir neue Gesetze, sagt er. Zum Beispiel Microsoft sei schon sehr weit bei der KI-Entwicklung, sie hätten die künstliche Intelligenz in viele Produkte integriert. "Das sieht man hier aber nicht, weil es die Produkte nur in Asien und den USA gibt."
Er und
Andreas Wunderlich, VP Analytics & Insights,
Siemens AG, beobachten die Angst oder zumindest den Respekt der Menschen gegenüber KI: Denn Menschen würden sich zum Beispiel das Autofahren nicht so schnell wegnehmen lassen, weil es eine Hoheit des Menschen (oder des Deutschen?) ist. Dabei passieren viele Unfälle, weil Menschen ihr Handy am Steuer nutzen. Das aber macht ein Computer nicht. Und auch wenn der Mensch das will, hat er trotzdem Vorbehalte.
"Ich kenne keinen Menschen, der gern den ganzen Tag Bilder in ein Content-Management-Tool lädt und sie vertaggt. Aber da kann KI helfen, sagt Wunderlich. Das sei eines der Beispiele, wie KI bereits heute im Marketing unterstützen kann. Bei Siemens unterstützt KI Texter außerdem dabei, die wichtigen Themen für Unternehmensblogs zu finden und mit schlagwortkräftige Texte zu schreiben.
Im großen Stil werde KI aber zumindest hier noch bei wenigen Unternehmen verwendet.
Spotify oder
Netflix sind Gegenbeispiele: Sie verwenden KI nicht nur für personalisierte Empfehlungen. Sondern in bestimmten Playlist würde zum Beispiel Spotify sogar bereits heute maschinenkomponierte Musik integrieren – "und keiner merkt's", erzählt Florian Haumer.
Verena Gründel