Michael Mayer, der Ludwigsburger Kreisvorsitzende der AfD. „Im Rahmen der Erwartungen“ sei das bundesweite Ergebnis der AfD, sagt der Ludwigsburger Kreisvorsitzende Michael Mayer. Sicherlich habe der FPÖ-Skandal in Österreich der AfD zwei bis drei Prozent gekostet, aber mit dem zweistelligen Ergebnis könne die Partei zufrieden sein. Man habe nicht mit mehr als 13 Prozent gerechnet, aber vier Prozent dazugewonnen. So sei man immerhin hinter den Grünen zweiter Wahlsieger und habe ein „respektables“ Ergebnis erzielt.
Kritisch äußerte sich Mayer zum One-man-one-Vote-Prinzip, wonach sich etwa ein maltesischer Abgeordneter mit 83000 Stimmen einen Sitz im EU-Parlament sichere, ein deutscher hingegen zehnmal mehr Stimmen erreichen müsse – am Ende hätten sie im Parlament gleich viel Stimmkraft.
Pluspunkte habe die AfD dadurch erzielt, dass sie die EZB-Geldpolitik ebenso kritisiert habe wie „die überbordende Politik der EU mit ihren Regelungen“. Die Migrationspolitik ist laut Mayer ein wichtiges Thema gewesen, während sich die Umweltpolitik die Grünen „gekapert“ hätten, da die Friday-for-future-Bewegung öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt worden sei. Er selbst denke, dass die AfD ihre Position überdenken sollte, dass der menschengemachte Anteil am CO2-Anstieg vernachlässigbar sei. Auch müsse die Partei auf ihrem Parteitag im Herbst das Zusammenwirken von Umwelt- und Sozialpolitik neu bestimmen.
Julia Spors