Wieder am ZOB angekommen, nehmen wir uns den zweiten "Problembus" vor, die Linie 110 zum Wäldenbronner Betriebshof. Überpünktlich um 10.59 Uhr steuert der Busfahrer mit dem hellblauen Hemd das Fahrzeug an den Fahrsteig. Auf dem Hemdkragen prangt in roten Buchstaben "Rexer" - wir sind also richtig. Einen unfreundlichen Fahrer suchen wir aber auch dieses Mal vergeblich. Angesprochen auf das neue Stadtticket, das wir bereits am Vorabend in Form eines E-Tickets auf unserem Smartphone erworben haben, zeigt sich der Fahrer als kompetent und erklärt uns, wie wir den QR-Code korrekt einscannen können. Pünktlich um 11.02 Uhr setzt sich der Bus in Bewegung.

Jan Geißler

In der zweiten Sitzreihe hat es sich Ingrid Burger bequem gemacht. Als wir sie auf die Kritikpunkte der vergangenen Monate ansprechen, schüttelt sie nur mit dem Kopf. "Teilweise sind die Anschuldigungen wirklich unter aller Sau", sagt die 64-jährige Esslingerin. "Ich fahre häufiger Bus und habe noch nichts dergleichen erlebt. Die Fahrer sind immer höflich und ich hatte noch nie mit einem ein Problem." Vor einiger Zeit habe sie sogar mal beobachtet, wie einer der Rexer-Fahrer mit einer älteren Frau ausgestiegen sei, um ihr auf dem Fahrplan zu erklären, welchen Bus sie als nächstes zu nehmen hätte. "Viele, die sich beschweren, haben eben eine vorgefertigte Meinung, die kann man gar nicht zufriedenstellen", sagt Burger.

Jan Geißler

Auch Jobst Dornheim, 84, aus Wäldenbronn kann die Beschwerden nur bedingt nachvollziehen. "Bei mir geht eigentlich alles ganz ordentlich. Die Busse sind meistens pünktlich, nur ganz selten fällt mal ein Bus aus." Am Anfang sei es zwar noch schlimmer gewesen, inzwischen habe sich aber alles normalisiert. "Dennoch sind beim Schlienz solche Sachen nicht vorgekommen, die waren immer pünktlich."

Jan Geißler