Letztes Update:
20190818205600

22.32 Uhr

20:32
18.08.2019
Nur Sekunden später gellt das Signal für Fliegeralarm durch die Stadt. Ist es ernst? Oder ist es so wie viele Male zuvor? Seit Ausbruch des Krieges im September 1939 gab es bereits über 500 Alarme, Angriffe gab es weniger. 131, um genau zu sein, etwa alle zwei Wochen einer. 

Max Seidenfaden

22.32 Uhr

20:32
18.08.2019
Erneut ertönt das Signal für Luftgefahr in der Stadt. Es könnte sein, das sich gegnerische Bomber nähern. Die Menschen reagieren routiniert, genervt, viele sind müde, wollen ins Bett. Die Woche war lang, doch noch einmal müssen sie vorsichtig sein, sich luftschutzmäßig verhalten. So wie es beinahe täglich in den Bremer Nachrichten erklärt wird: „Halten Sie die Fenster geschlossen“, „Suchen Sie massive Hausbauten auf“, „Verlassen Sie Straßen“. Sie haben es schon x-mal getan. Manchmal war es gut und andere Male umsonst. Aber: Die Strafen, falls sie sich nicht richtig verhalten, sind hart. 

Jan-Felix Jasch

22.15 Uhr: Hans-Günther Prigge hört die erste Warnung

20:15
18.08.2019
Hans-Günther Prigge schreibt in seinem Tagebuch von einer Radiomeldung der NSDAP-Kreisleitung: „Feindliche Flugzeuge nähern sich den Westfriesischen Inseln. In Kürze muss mit Fliegeralarm gerechnet werden.“ Der 16-jährige Prigge macht sich auf dem Weg zum Hochbunker Baumstraße, er geht in das oberste Stockwerk, weil es dort leer ist. Er findet sogar eine leere Drahtliege zum Schlafen. 

Jan-Felix Jasch

22 Uhr

20:00
18.08.2019
Günter Unger geht ins Bett, mit seiner Familie hat er noch die Luftlage des Reichsrundfunks angehört, schreibt er in seinem Tagebuch. „Über dem Reichsgebiet befindet sich kein feindlicher Kampfverband“, hieß es in der Sendung. Zu dem Zeitpunkt sind die britischen Flieger längst in der Luft.

Jan-Felix Jasch