Kurz nach seiner Rückkehr in die Befehlsstelle bricht der Polizist (der Name ist aus den Unterlagen nicht ersichtlich) zu einer zweiten Tour in sein Gebiet auf. Erneut versucht er, mit seinem Begleiter bis zum Panzenberg vorzustoßen, scheitert jedoch diesmal in der Utbremer Straße. "Es zeigten sich noch keine Zeichen eines Feuersturms", wird er zunächst berichten. Am Postamt 8 hält er eine Löschgruppe an und schickt sie zum Bunker Zwinglistraße, der durch das Feuer gefährdet ist. "Während dieser Zeit, es konnte sich um etwa zehn Minuten handeln, veränderte sich die Lage sehr schnell", heißt es in dem Bericht. Der Feuersturm bricht los und zwingt den Polizisten und seine Begleitung, aus dem Gebiet zu fliehen." Auf dem Weg zurück halten sie noch eintreffende Fahrzeuge der Feuerwehr an und schicken sie an andere Stellen. "Eine Weiterfahrt hätte den sicheren Tod bedeutet."

Max Seidenfaden

Die Lage bei der Feuerwehr spitzt sich zu. Immer mehr Brände werden gemeldet, unter anderem Blockbrände in der Nordstraße und der Hansestraße und der Utbremer Straße bis hin zum Waller Ring. Mit dem WLS Betrieb Klocke & Co und der Dampfwascherei Olhers an der Walsroder Straße werden die ersten beiden Großbrände gemeldet. Nur: Das Personal zum Löschen fehlt. „Keine Löschkräfte mehr vorhanden, ca. 15 Kompanien erforderlich“, sendet die Feuerwehr in einem Telegramm. Die Lage, sie wird von Minute zu Minute bedrohlicher.

Jan-Felix Jasch

Die Feuerwehr für den Luftschutzabschnitt Nord vermeldet in Telegrammen die ersten Berichte. Die Ausmaße des Schadens lassen sich bereits im ersten Dokument erahnen. „Reihenbrände: Utbremer Straße von Hansastraße bis zum Panzenberg. Brände in Schule Herbststraße, Findorffstraße, Schwarzburger Straße, Saalfelder Straße, Erfurter Straße, Regensburger Straße und Admiralstraße. Kleinbahnhof Hemmstraße brennt. Brand in Faßlager Darmüller Bremerhavener Straße. Brände Lange Reihe 24, Rüstringer Straße 25, 27, 30, Wittmunder Straße 1, 1a, 25, Grenzstraße 212, Waller Ring, Waller Heerstraße.

Jan-Felix Jasch

Am 18. August reist Adolf Meier in einen Bremer Vorort, um bei der Ernte zu helfen. Er entgeht dem Angriff, den er aus der Ferne beobachten kann: "Nur rund 20 Minuten dauerte der Angriff. Von weitem hat es ausgesehen, als ob ein gewaltiger Feuerregen vom Himmel kam."

Max Seidenfaden