Im Mittelpunkt des Eröffnungsgala am Donnerstag stand nicht nur die Party, sondern auch der Abschied von Dieter Kosslick, dem langjährigen Festivalchef der Berlinale im Vordergrund. „Mann mit rotem Schal, wir sind nur wegen dir hier“, sang die Moderatorin Anke Engelke im Eröffnungsduett mit Max Raabe. Für den Sänger Marius Müller-Westernhagen war es ebenfalls ein wehmütiger Abend. „Es geht so eine Ära zu Ende in Berlin.“ Die Stadt sei für ihn immer durch zwei prägnante Persönlichkeiten repräsentiert worden: den früheren Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Kosslick als Gesicht der Berlinale. Auch Iris Berben würdigte den Festivalleiter. Kosslick habe es geschafft, die Berlinale „aus dem Tiefschlaf“ zu wecken, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Er habe auch dem deutschen Film wieder eine Plattform gegeben.
Und Kosslick selbst? Der 70-Jährige gab sich wie stets fröhlich. Ob er schon Wehmut spüre? „Wehmut kommt in zehn Tagen. Wenn wir dasselbe nochmal machen zum Schluss“, sagte er vor Beginn der Gala in einem Fernsehinterview, bei dem er wie gewohnt mit Hut und rotem Schal auf dem roten Teppich stand. Momentan sei er einfach nur gespannt. „Nee nee, noch kein Wehmut.“ Nach seinen vielen Jahren als Festivaldirektor würde er sagen: Mission erfüllt. „Es hat alles gut geklappt.“ Es gehe darum, den Leuten Lust zu machen, ins Kino zu gehen.