Verena Gründel, Redakteurin Verlag Werben & Verkaufen im Gespräch mit:
Maike Haselmann, Digital Project Managerin Rotkäppchen-Mumm GmbH
Christian Weiten, Geschäftsführer Xucker GmbH
Mark Hüsges, Geschäftsführer Loewe Technologies GmbH
Andreas Kösling, Geschäftsführer El Cartel Media
Nach einer kurzen Pause bittet W&V-Redakteurin Verena Gründel die bisherigen Redner nochmal zusammen auf die Bühne. Es geht um die Frage, was denn besser ist für den Markenerfolg: Social Media oder TV?
Xucker-Geschäftsführer Christian Weiten plädiert für Social Media. Erfahrung mit TV-Werbung hat er bislang nur in Kooperation mit einem Versandhändler und einer Einzelkampagne gemacht. Gelohnt habe sich die Investition für die Marke nicht, sagt er.
El-Cartel-Geschäftsführer Andreas Kösling bietet Weiten ein Experiment an: Er will ihm eine TV-Kampagne schenken, über deren Erfolg oder auch Nicht-Erfolg W&V im Weiteren berichten soll. Weiten ist auch gerade in Verhandlungen mit großen Supermarktketten. Wäre er im Fernsehen werblich präsent, würde ihm das in dieser Angelegenheit helfen, sagt er.
Loewe-CEO Hüsges berichtet über seine Erfahrungen mit TV: "Der Mix macht es. Man kann nicht sagen, Social Media oder TV ist besser. Wenn ich ein kleines Budget habe, dann kann ich nicht großflächig TV-Werbung machen. Die Kampagne hat sich für unsere Zwecke aber gelohnt. Wir wollten Awareness schaffen und sagen, Loewe ist noch da!" Er kritisiert allerdings die schwierige Messbarkeit des Erfolgs von TV-Kampagnen.
"Alles was im Supermarkt im Vorbeilaufen mitgenommen wird und schnell in Vergessenheit geraten könnte, muss im TV beworben werden", ist Kösling überzeugt. Heißt aber auch: Nicht jedes Premiumprodukt bietet sich für TV-Werbung an.
Maike Haselmann von Rotkäppchen-Mumm sagt: "Wenn ich unmittelbares Feedback vom Konsumenten haben will, ist TV möglicherweise nicht das richtige Mittel. Will ich eine Grundaufmerksamkeit schaffen, dann ist TV eine von vielen guten Optionen." Für Rotkäppchen ist Facebook wichtig, für Jules Mumm (gehört ebenfalls zu Rotkäppchen-Mumm) ist Instagram der wichtigste Werbekanal. Mehr Budget gibt es fürs Marketing in Zeiten von Social Media nicht. "Wir müssen das Budget einfach anders verteilen", sagt Haselmann.
Insgesamt sind die TV-Werbeausgaben rückläufig, bestätigt El-Cartel-Chef Kösling. Er glaubt auch, dass man Marketingstrategien nicht ausschließlich via Social-Media am Köcheln halten kann. Auch von sechs Sekunden langen Spots, wie sie momentan viele Werbungtreibenden beschwören, hält er nichts. "Die Zukunft von TV ist nicht tot", so Kösling.
W&V-Redakteurin Verena Gründel fragt auch, ob die Diskutanten Alternativstrategien haben, falls die Facebook-Nutzerzahlen irgendwann schrumpfen sollten. Rotkäppchen-Managerin Maike Haselmann sagt, es gebe keinen Beleg für rückläufige Facebook-Zahlen. "Die Herausforderung besteht darin, die eigene Facebook-Seite dauerhaft interessant zu halten."