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Die drei Phasen der M&A

12:31
27.09.2018
Mederer erklärt die drei Phasen einer M&A Transaktion:

1. Pre-Deal

Dieser Prozess dauere sehr lange, meist über einige Jahre hinweg. Üblicherweise legt man sich eine Liste an mit geeigneten Kandidaten, versucht deren Track-Record verfolgen und wartet auf einen passenden Zeitpunkt.

Ist dieser gekommen, macht man eine Risiko- und Chancenanalyse, eine Due Diligence.
Überwiegen die Chancen, dann geht es zum Deal über. Dennoch sei ein Abbruch jederzeit möglich. Gründe dafür können veränderte Rahmenbedingungen sein, neue Informationen, z.B. durch eine Due Diligence oder ein Leak der Akquisition in der Öffentlichkeit.


2. Day 1

Diese Phase sei eher ein Meilenstein auf denen man hinarbeite. Dazu gehören Pressearbeit und Mitarbeiter-Versammlungen. Am Beispiel der eigenen Übernahme durch Proact zeigt Mederer Probleme auf. Es hätte keine großen weitergehenden Informationen für die Mitarbeiter, Kunden und Partner gegeben.

"Day 1 ist der Startschuss, ab diesem Tag läuft die Zeit gegen Sie. Das ist der Moment bei denen Ihre Mitbewerber anfangen sie bei Ihren Kunden oder Mitarbeitern schlecht zu reden. Wir hatten noch nie ein so großes Aufkommen an Headhunter-Anfragen bei unseren Mitarbeitern. Sie müssen darauf achten, dass ihre Firma nicht in eine Schockstarre verfällt. Die Mitarbeiter beschäftigen hier die ganz einfachen Fragen: 'Muss ich umziehen, ist mein Arbeitsplatz sicher?'"

"Daher brauchen Sie starke Gründe um diese als Mehrwert ihren Mitarbeitern zu kommunizieren."


3. Der Post Merger

Diese Phase werde häufig vernachlässig. Bis dahin werde viel geplant und viele Analysen gefahren, aber in dieser Phase entscheide sich der eigentliche Erfolg.
„Sie brauchen ein sehr starkes Integrationsteam! Sie brauchen in Ihrem Unternehmen Leute die Ihre Geschäftsprozesse verstehen, die Bock haben auf Veränderung und wissen, wie sie diese Ihren Mitarbeitern kommunizieren.“

Hilfreich sei dabei die Reduzierung der Komplexität auf einfach zu verstehende Punkte.
Das helfe einem selbst die Übersicht zu bewahren und die Chancen, Risiken und Aufgaben mit den Kollegen zu kommunizieren.

Paul Knecht