Der Jubel aus dem Bremen-Vier-Zelt schallt bis zum WESER-KURIER-Büro herüber und kündigt es an: Das Halbfinale des Bandwettbewerbs "Live in Bremen" ist vorbei! Nun steht fest, wer beim Finale um den Titel singen wird. Diese fünf talentierten Nachwuchsbands sind dabei:
Auf der Breminale passieren schon lustige Dinge. Insbesondere, wenn man in einem großen Container sitzt, der irgendwie offiziell wirkt und daher oft für eine Anlaufstelle der Veranstalter gehalten wird. Was für Fragen uns in diesen Tagen gestellt wurden! Aber auch unterwegs schnappt man so manches Gespräch auf. Hier ein paar Kostproben.
Ökologische Einwände
Freitag. Bei einem meiner Routinegänge über das Breminale-Gelände halte ich Ausschau nach Kuriositäten und Geschichten für den Blog. Doch das folgende rhetorische Meisterwerk begegnete mir völlig unverhofft und zufällig. Zwei Freundinnen laufen hinter mir und die eine schlägt vor, einen Crêpe zu essen. Doch ihrer Kumpanin missfällt die Auswahl des Bioladens; wörtlich: "Bio...ist für mich...ABFALL!" Ich muss mich zurückhalten ob dieser entschiedenen Darbietung, nicht in einen Lachkrampf zu verfallen und traue mich nicht, mich umzudrehen. Doch ich kann mich nicht zurückhalten, allen Kollegen unmittelbar davon zu erzählen. (Johan Brockschmidt)
Her mit den Gimmicks!
Freitag. Ein Mädchen und ein Junge schleichen in unseren Eingang. Irgendwie verstohlen schauen sie sich um. "Können wir euch helfen?", frage ich. "Habt ihr so Werbegeschenke?", fragt das Mädchen. Der Junge steht noch halb draußen vor der Tür und steckt den Kopf um die Ecke. Wir bieten den beiden WESER-KURIER-Schlüsselbänder an, doch das stellt sie offensichtlich nicht zufrieden. Sie suchen etwas ganz Bestimmtes. "Habt ihr so Fächer, wo das draufsteht?", fragt das Mädchen. Ich schüttele den Kopf. Nee, Fächer haben wir nicht im Sortiment. Nur Luftballons, Magazine, Zeitungen, Schlüsselbänder und auch mal einen Schluck Wasser für die Durstigen. Wobei das Bedürfnis nach einem Fächer bei 34 Grad auch verständlich ist. (Alice Echtermann)
Mobile Shisha-Bar?
Samstagabend. Zwei junge Männer stehen in unserem "Büro". Ob man den Container mieten könne, fragen sie. Als das verneint wird, wollen sie wissen, ob das hier denn wenigstens eine Shisha-Bar sein. Naja, was sollen wir sagen. Wir mussten sie schweren Herzens enttäuschen. (Dennis Ritter)
Die Fahrradtheke
Samstagnacht. Als ich um Mitternacht, erschöpft und müde, nur noch nach Hause will, muss ich zu meinem Bedauern feststellen, dass ein muskulöser Glatzkopf meinen Fahrradkorb kurzerhand zur Getränketheke umfunktioniert hat. Mein Korb ist prall gefüllt mit erschreckend leeren Spirituosenflaschen aller Art und Pappbechern. Auf meine entnervte Anfrage, dem Treiben ein Ende zu setzen, reagiert der leicht angetrunkene und mir physisch deutlich überlegene Herr nicht sonderlich kooperativ. Zu meinem Wohlergehen schaffe ich es dann doch noch, ihn mittels einer längeren Debatte davon zu überzeugen, sein Getränke- und Becherarsenal auf den benachbarten Fahrradkorb zu verschieben.
(Johan Brockschmidt)