Es war am Samstagabend, als ich auf die afrikanischen Frauen in ihrem Stand aufmerksam wurde. Sie klatschten rhythmisch in die Hände und sangen mit einer Fröhlichkeit, dass alle Vorbeigehenden sofort lachen mussten. Das war mir so sympathisch, dass ich das Essen dort am Sonntag einfach testen musste.
Von einem Besuch in Nigeria im vergangen Jahr weiß ich, dass die afrikanische Küche eher reichhaltig und deftig als filigran ist. Soll heißen: Es wird ordentlich was auf den Teller geklatscht, das Aussehen ist dabei egal. Hauptsache, es schmeckt und macht satt. Dieses Prinzip findet sich auch bei „Afrika, Afrika“ auf der Breminale wieder. Der Stand steht zwischen Bremen-Eins- und Bremen-Vier-Zelt und ist recht unscheinbar, weil er kein großes Logo auf dem Dach trägt.
Mein Kollege und ich bestellen einen Teller afrikanisches Curry mit Huhn und Reis für acht Euro. Hier kosten alle Hauptgerichte zwischen acht und zehn Euro, die meisten sind mit Reis oder Couscous und verschiedenen Saucen. Wir bekommen eine tiefe Plastikschale voll mit dem heißen, gelben Curry – sicherlich mehr als genug, um davon satt zu werden. Insofern mag der Preis gerechtfertigt sein, kunstvoll zubereitet ist das Essen aber leider nicht. Das Curry hat einen guten, kräftigen Geschmack, aber der Reis ist sehr weichgekocht. Die Gemüseeinlage, die aus Karotten, Brokkoli, Kartoffeln, Bohnen, und Zwiebeln besteht, ist nichts Besonderes und auch nicht typisch afrikanisch. Ich hätte mich über Zutaten wie Yams, Kochbanane oder Cassava gefreut.
Das Huhn – das ist nun wiederum echt afrikanisch – ist kein Filetstück sondern besteht aus vielen Sehnen und Knorpeln. Bei dem Versuch, es zu zerteilen, zerbreche ich gleich meinen Holzlöffel. Dazu gibt es noch eine Art knusprige Frühlingsrolle mit undefinierbarer Füllung, die nicht in der Gerichtsbeschreibung stand, aber an dem ganzen Essen das Interesanteste ist.
Mein Fazit: Ein solides, sättigendes Essen, das aber leider weniger exotisch ist als erhofft und mir keine acht Euro wert wäre.