+ + + Vorbericht zum Regionalliga-Heimspiel gegen VSG Altglienicke + + +
Weil die Leichtathleten derzeit ihre Europameisterschaften in Berlin austragen, konnte die zweite Mannschaft von Hertha BSC den FC Oberlausitz am vergangenen Mittwoch nicht empfangen. Das Spiel wurde auf den 17.08. verlegt. Somit sind die Neugersdorfer am kommenden Sonnabend wieder zu Hause gefordert, diesmal gegen die VSG Altglienicke. Henry Müller aus Cottbus pfeift die Partie 13:30 Uhr in der Sparkassen-Arena an.
Den Oberlausitzern kommt der Spielausfall unter der Woche nicht ganz ungelegen, bietet er doch Zeit, um die Blessuren aus der Nordhausen-Partie auszukurieren und an der Feinabstimmung zu justieren. Trainer Karsten Hutwelker denkt da vor allem daran, wie am Sonntag das entscheidende Tor gefallen ist: „Es war wie in Rathenow, auch dort fielen die ersten beiden Gegentreffer nach einem langen Ball, der unsere Abwehr ausgehebelt hat. Da müssen wir auf jeden Fall cleverer werden.“ Trotzdem, beide Spiele kann man kaum vergleichen, „… es war ein Quantensprung zur Vorwoche. Wir haben deutlich mehr zweite Bälle gewonnen und waren auch in den Zweikämpfen aggressiver.“ In der Schlußphase des Spiels waren die Neugersdorfer dem Ausgleich näher, als Wacker der endgültigen Entscheidung. „Die Mannschaft hat eine geschlossene Leistung gezeigt, Jeder hat sich eingebracht.“ So auch Colin von Brezinski. Der 19jährige feierte sein Debut in der Männermannschaft – und was für eins. Er ist unbekümmert aufgetreten, zeigte viel Kampgeist und war technisch stark. Klasse die Szene kurz vor Schluß, als er den enteilten Pierre Merkel einholte, mit zwei Körperkontakten und einem sauberen Tackling den Ball klaute. Das war der I-Punkt auf eine Super-Leistung, die Appetit auf mehr macht: „Er hat ein richtig starkes Spiel gezeigt. Der Junge hat ein Riesenpotential, es hat Spaß gemacht, ihm zuzusehen, er allein war das Eintrittsgeld wert“ freute sich der Trainer über seinen Youngster. Auch an ihm kann man sehen, daß in Neugersdorf in diesem Jahr ein etwas anderer Wind weht, der Jugend wird mehr vertraut als zuvor. Von Brezinksi (19), Träger (20) und van Kerkhof (22) standen in der Abwehr, davor spielten Moravec (22), Blaser (22) und Djumo (23) – mehr als die Hälfte der Akteure in der Startelf war unter 25 Jahre alt. Klar, daß da etwas mehr Geduld gefordert ist, von den Trainern aber auch von den Rängen.
So auch am Wochenende gegen die VSG Altglienicke. Die Berliner kamen im Vorjahr mit dem Schrecken davon. Sie mußte auch noch nach dem letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern. Erst, als Cottbus in der Relegation den Aufstieg in die 3.Liga schaffte, konnten die Berliner aufatmen und ihre weitere Regionalliga-Zugehörigkeit feiern. In diesem Jahr möchten sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben, weshalb sie sich mit Spielern aus höheren Ligen verstärkten. So kam Christoper Quiring aus Rostock und Tugay Uzan vom abgestiegenen Ligakonkurrenten Erfurt. Beide spielten früher für Union, Quiring sogar in der 2. Bundesliga. In dieser Woche wechselte zudem Benjamin Förster von Energie Cottbus zu den Berlinern, weil sich Mittelstürmer Kevin Stephan in der Vorbereitung einen Achillessehnenriß zugezogen hat. Das zeigt, daß Altglienicke auf keinen Fall zu unterschätzen ist. „Sie sind ein starker und unangenehmer Gegner mit einem ausgewogenen Kader Wir müssen das, was uns gegen Nordhausen ausgezeichnet hat, wieder abrufen und noch eine Schippe drauflegen“ fordert der Trainer. „Wir haben gesehen, was möglich ist, wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen.“ Wer diesmal den Sprung in die Startelf schafft, ist noch ungewiß. Lukas Knechtel ist es auf jeden Fall noch nicht, er ist noch gesperrt. Nach einer Zahn-OP ist der Einsatz von Josef Marek fraglich, bei ihm muß der Heilungsprozeß an seinem Kiefer erst abgewartet werden. Ansonsten kann sich (nach derzeitigem Stand) jeder für einen Einsatz anbieten.
Bei den Partien der Vorsaison nahmen sich beide übrigens nichts, jeder gewann sein Heimspiel mit 2:0. Die Tore für Neugersdorf schossen Štepán Vachoušek und Dennis Blaser. Die Neugersdorfer wären sicher froh, wenn dieses Resultat auch am Ende des kommenden Spiels auf der Anzeigetafel steht.
Jens Kölz