Dieses Jahr ist das Gurtenfestival zum ersten Mal beinahe frei von jeglicher Tabak- und Alkoholwerbung. Denn die Veranstalter haben die Verträge mit den langjährigen Sponsoren «Parisienne» und «Bacardi» nicht verlängert. Nur die Zusammenarbeit mit «Cardinal» bleibt bestehen. Damit entgeht dem Festival ein sechsstelliger Betrag – was sich dieses Jahr in den erhöhten Ticketpreisen gezeigt hat.
Die Idee, dass der Tabakpräventionsfonds (TPF) des Bundesamts für Gesundheit einen Teil der Ausfälle übernehmen soll, scheiterte: «Wir begrüssen es natürlich, wenn das Gurtenfestival auf Tabaksponsoring verzichtet», sagt TPF-Leiter Peter Blatter
der Zeitung Bund. Dennoch sei das Gurtenfestival ein gewinnorientierter Privatanlass.
Bei den restlichen Schweizer Festivals denkt man nicht daran, auf die lukrativen Einnahmen der Tabak- und Spirituosensponsoren zu verzichten. Sabine Bianchi, Mediensprecherin des Openair St. Gallen, findet das Vorgehen sogar «scheinheilig». Denn die Produkte werden weiterhin auf dem Gelände verkauft.
Simona Boscardin