Es ist vermutlich der emotionalste Themenbereich im Haushalt: die Kürzungen im Kinder- und Jugendbereich. Die Mitglieder der Haushaltskoalition betonen, dass es keinen Kahlschlag geben werde. Auch nach der dritten Lesung sei da immer noch ein tragfähiges Netz, sagt Isabelle-Florentine Weichselgartner (CDU). Auch in einem Sparhaushalt könne man gestalten. „Wir kommen aus einem breiten Angebot mit hohen Standards“, sagt die CDU-Politikerin. Der Ganztag werde gerettet. Die Kitagebühren zwar seit 2016 zum ersten Mal erhöht. Damit sei man aber Baden-Württemberg-weit noch immer mit am günstigsten.
Dass man den Gürtel enger schnallen müsse, sei allen klar. Es bliebe viel erhalten. „Wir behalten die Früh- und Spätbetreuung“, nennt Fabian Reger (Grüne) als Positivbeispiele. Mit Blick auf den enormen Investitionsstau an den Schulen verweist er auf 200 Millionen Euro, die dennoch investiert würden.
Dennoch führe auch die Absenkung der Vorschläge der Haushaltskoalition dazu, „dass das Leben für Familien teurer wird“, hält Jasmin Meergans (SPD Volt) dem entgegen. Denn Pauschalkürzungen werden zu massiven Angebotskürzungen führen. Auf die zunehmende angespannte Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen stellt Manja Reinholdt (Die Linke SÖS Plus) ihren Beitrag ab. Wer an Kindern und Jugendlichen spare, riskiere nicht nur die Zukunft von Kindern, sondern die von allen. „Wir hätten uns eine Priorisierung gewünscht, die Kinder ausspart“.
Zustimmung für die Einsparungen signalisiert Rose von Stein (FW): „Wir akzeptieren die moderaten Einsparung“. Gleiches tut Matthias Oechsner (FDP). „Wir werden guten Gewissens zustimmen“, sagt Steffen Degler (AfD).
Ina Schumann lenkt in ihrem Redebeitrag den Blick auf die vulnerablen Gruppen der Regenbogencommunity und die Gebärdendolmetscherin an der Immenhoferschule. Es gehe um eine Minimalunterstützung, die eh schon abgeschnitten sind von der Kommunikation.