Es war eine der ungewöhnlichsten Anreisen für die Profis des 1. FC Kaiserslautern zu einem Testspiel. Die 22 Feldspieler und vier Torhüter sowie das Trainerteam kamen mit Mountainbikes zum Sportplatz in Sterzing. Die lockere Anfahrt war das eine, das interne Testspiel das andere. Ein „interner Test“ war nötig geworden, weil am Freitag das vorgesehene Vorbereitungsspiel gegen den CFC Genua, den ältesten Verein Italiens, kurzfristig von der Regierungskommission Trient verboten wurde. Der Grund: Ausschreitungen von Fanlagern wurden befürchtet. Anhänger von Hellas Verona sollen sich angeblich angekündigt haben. Die Fans von Verona und Genua mögen sich genauso wenig, wie die Fans des FCK und Eintracht Frankfurt oder Waldhof Mannheim.
Das „interne“ Testspiel wurde dennoch zu einem Härtetest – und zwar für jeden FCK-Profi. Waren gegen Genua viermal 30 Minuten Spielzeit vorgesehen, spielte der FCK rot gegen den FCK weiß zweimal 45 Minuten. 1:0 gewann das Team rot (Foto) durch ein umstrittenes Tor von Tobias Raschl. Sein Ball kullerte in Richtung Linie. Torwart Simon Simoni spurtete zum Linienrichter und gestikulierte heftig. Der Ball sei nicht über der Linie gewesen. Das habe es der Lauterer Torwarttrainer Sören Rittmeier, der neben dem Tor stand und eine gute Perspektive hatte, jedenfalls angedeutet. Nun: Das Tor hat keine Auswirkungen. Das unterlegene Team hat keine interne Wette verloren. Die intensive Woche in Sterzing aber hat erfreuliche Folgen. Die Mannschaft bekommt drei trainingsfreie Tage. Am Mittwoch wird zweimal trainiert, am Donnerstag und Freitag je einmal. Am Samstag ist dann die Generalprobe gegen die AS Rom.
„Das Testspiel hat absolut seinen Nutzen gehabt“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht: „Wir haben Dinge gesehen, die man verbessern kann, aber auch viele gute Dinge. Aber es war gut zu sehen, dass sie sich durchgeboxt haben und bis an ihre Grenzen gegangen sind am Ende des Trainingslagers, auch mit dem Wetter heute. Es war ein vernünftiger Abschluss.“
Auch Geschäftsführer Thomas Hengen gewann Erkenntnisse aus der „internen“ Testspiel. Er, Lieberknecht und Sportdirektor Marcel Klos verfolgten die Partie von der Tribüne aus. „Es war wichtig, dass die Jungs heute über den Schweinehund gehen, mussten, weil der ein oder andere mehr als nur 45 Minuten spielen durfte und musste“, sagte Hengen. Er betonte, dass der FCK weiter auf der Suche nach einem Innenverteidiger ist.mne