Der gestorbene Papst Franziskus ist bei der Trauerfeier in Rom für seinen immensen Einsatz für die Armen und Notleidenden gewürdigt worden. „Er hat die Herzen berührt“, sagte Kardinal Giovanni Battista Re, der das Requiem auf dem Petersplatz leitete, in seiner Predigt. „Unzählig sind seine Gesten und Ermahnungen zugunsten von Flüchtlingen und Vertriebenen. Und auch in seinem Einsatz für die Armen war er unermüdlich.“
Der Kardinal erwähnte vor Hunderttausenden Menschen auf dem Petersplatz und in den angrenzenden Straßen, wie Franziskus stets gegen Gewalt gekämpft habe. „Angesichts der vielen Kriege, die in diesen Jahren wüten, mit ihren unmenschlichen Gräueln, mit ihren unzähligen Toten und ihrer unermesslichen Zerstörung, hat Papst Franziskus unaufhörlich seine Stimme erhoben, um Frieden zu erbitten und zur Vernunft aufzurufen, zu ehrlichen Verhandlungen, um mögliche Lösungen zu finden, da der Krieg – wie er sagte – bloß den Tod von Menschen, die Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern und Schulen bedeutet. Nach dem Krieg geht es der Welt stets schlechter als vorher. Er ist für alle immer eine schmerzhafte und dramatische Niederlage.“
Kommentar vor Trauergast Trump: Brücken bauen, keine Mauern
Zu den Staatsgästen der Trauerfeier gehörte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dessen Land sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt. Russlands Präsident Wladimir Putin war nicht in den Vatikan gekommen. Papst Franziskus hatte sich mehrfach mit Selenskyj getroffen, aber auch mit Aussagen zu dem Krieg für Empörung in Kiew gesorgt. Unter anderem bemerkte er einmal grundsätzlich, man solle auch den Mut haben, die weiße Fahne zu schwenken, um Kriege zu beenden.
Kardinal Re bedankte sich bei den Trauergästen für ihr Kommen und die globale Anteilnahme am Tod von Franziskus. Anders als der gestorbene Papst, der an die Mächtigen der Welt oft Appelle richtete, tat der Kardinal dies nicht direkt. Er sagte bei der Predigt aber beispielsweise in Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump, dass Franziskus stets gemahnt hatte, Brücken zu bauen „und keine Mauern“. Der Pontifex habe „mit großer menschlicher Wärme und zutiefst empfindsam“ die Ängste, Leiden und Hoffnungen der Menschen geteilt.
dpa