Seit diesem Winter verdingt sich Faride Alidou beim 1. FC Kaiserslautern. Mit 23 Jahren ist der Offensivspieler schon ordentlich herumgekommen. Die Roten Teufel sind seine fünfte Profistation. Einst wurde er beim Hamburger SV ausgebildet und erlag im Frühjahr 2022 den Avancen von Eintracht Frankfurt. Im Nachhinein hätte der Offensivmann wohl anders entschieden. Das verriet er nun der Mopo. "Man hat nur diese eine Karriere, das eine Leben“, sagte Alidou. „Um ehrlich zu sein: Hätte ich die Zeit zurückdrehen können, hätte ich das zwei Jahre nach meinem Abschied vom HSV gemacht. Zwischendurch habe ich es bereut, den HSV verlassen zu haben. Aber man muss Entscheidungen treffen. Mal liegt man richtig, mal daneben. Und es hätte auch in die falsche Richtung laufen können, wenn ich in Hamburg geblieben wäre. Es ist immer einfacher, rückblickend zu bewerten, welchen Weg man eingeschlagen hat.“

Andreas Böhm

In neun Spielen unter Merlin Polzin ist der Hamburger SV noch ungeschlagen. Sportdirektor Claus Costa lobt den 34-Jährigen entsprechend ausgiebig: "Alles, was Merlin und sein Trainerteam machen, wirkt sehr stimmig und so, wie wir es erwartet haben. Und das war ja keine Wunschvorstellung, sondern die Entscheidung entsprang eingehenden Analysen und Erfahrungswerten", sagte Costa im Kicker. Polzin habe als Co-Trainer hautnah miterlebt, wie es nicht funktioniert habe, und er sei sich darüber im Klaren, "dass er, wie wir alle, Mitverantwortung für die letzten Jahre trägt. Es wäre zu einfach, wenn er oder auch ich jetzt sagen würden, wir haben schon damals alles gewusst, aber wir konnten nichts dafür". Polzin besäße eine permanente Neugier, wolle stets neue Impulse einholen. "Merlin und sein Trainerteam verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, sie sind sehr akribisch in der Gegnervorbereitung, ohne von ihrer eigenen, klaren Spielidee abzuweichen." Es sei keine klassische Weiterentwicklung von Tim Walters Idee und auch kein Walter 2.0.

Andreas Böhm