15 Uhr - die Auszählung der Briefwahl hat begonnen. Eine bunt gemischte neunköpfige Truppe hat sich im Ratsstübchen des Helmbrechtser Rathauses versammelt, um den fünften von fünf Helmbrechtser Briefwahlbezirken auszuzählen. Auch wenn jeder als Wahlbeobachter zusehen darf, sind Fotos im Auszählungsraum tabu.
Jeder stellt sich reihum vor, man duzt sich. 570 rote Briefwahlumschläge liegen in einer Aluminiumkiste. Die Wahlhelfer bilden auf dem Tisch Zehnerstapel. "57 - passt", sagt Wahlvorsteherin Sylvia Hagen schließlich. "Da haben wir schon den halben Sieg davongetragen", fügt ihr Stellvertreter Willi Danzinger an.
Er ist zuversichtlich, dass alles flott vonstatten geht. Sind ja nur zwei Stimmen auszuzählen bei so einer Bundestagswahl. Worauf in diesem Briefwahlbezirk aber zu achten ist: Vier Wahlscheinnummern sind ungültig - zum Beispiel weil der Mensch dahinter verstorben ist. Sollte sich ein Wahlschein dieser Nummer in den Päckchen befinden, muss er erst aussortiert werden, bevor die Auszählung beginnen kann. So erlebe er das zum ersten Mal, sagt Willi Danzinger.