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Anschlag von München war wohl islamistisch motiviert

11:22
14.02.2025
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Gruppe von Demonstranten in München gehen Ermittler von einem islamistischen Motiv des Autofahrers aus. Das sagte die Leitende Oberstaatsanwältin der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) der Generalstaatsanwaltschaft München, Gabriele Tilmann, bei einer Pressekonferenz. Es gebe aber bisher keine Hinweise darauf, dass der 24 Jahre alte Afghane in ein Netzwerk eingebunden gewesen sei.
Als Anhaltspunkte für eine islamistische Motivation nannte Tilmann unter anderem die Aussage von Polizisten, der Fahrer habe nach der Tat „Allahu Akbar“ gerufen. Er habe in einer Vernehmung auch eingeräumt, den Wagen absichtlich in das Ende eines Verdi-Demonstrationszugs gesteuert zu haben. Die Aussagen deuteten auf eine religiöse Motivation hin, sagte Tilmann.
Zwar stünden die Ermittlungen noch am Anfang, betonte Tilmann. Sie traue sich aber, nach derzeitigem Stand von der Annahme eines islamistischen Hintergrunds zu sprechen.
Bei der Fahrt des Autos in die Demonstranten waren am Donnerstag laut Polizei 36 Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwerstverletzt. Ein Kind befand sich nach Klinikangaben am Freitag in einem kritischen Zustand.

dpa

US-Vizepräsident spricht nach Anschlag Anteilnahme aus

11:21
14.02.2025
Nach dem mutmaßlichen Anschlag eines Afghanen auf eine Gruppe von Demonstranten in München hat US-Vizepräsident J.D. Vance seine Anteilnahme bekundet, auch im Namen seiner Frau. „Wir sind sehr traurig über das, was passiert ist“, sagte Vance bei einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Außenministerin Annalena Baerbock vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz. Er wünsche den Opfern und deren Familien nur das Beste und eine gute Genesung.

dpa

Weiße Rosen und viele Spekulationen

11:12
14.02.2025
Mit weißen Rosen und einer Schweigeminute haben hochrangige Politiker der Opfer der Münchner Amokfahrt gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, derzeit zu Gast bei der Münchner Sicherheitskonferenz, legte gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Freitag in dichtem Schneetreiben Blumen an der Straßenecke nieder, wo ein Auto am Donnerstag in den Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gerast war. Nach neuesten Angaben der Polizei waren dabei mindestens 36 Menschen zum Teil schwer verletzt worden.
Im Anschluss an das Gedenken bezeichnete Steinmeier die Amokfahrt in einer Pressemitteilung als „entsetzliche Gewalttat“, bei der „der Täter vermutlich wahllos“ Menschen verletzen oder töten wollte. Der Bundespräsident sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus und dankte der Polizei und den Rettungskräften für ihr schnelles Handeln vor Ort. Der Täter werde „nach Recht und Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden“, kündigte Steinmeier an.
Auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp nahmen an dem Gedenken teil. „Wir beten für die verletzten Opfer, die Angehörigen und die Menschen, die sich unsicher fühlen im eigenen Land“, sagte der Kardinal. Für die Genesung der Verletzten sowie für „Frieden in unseren Herzen und in der Welt“ betete Landesbischof Kopp. Die zwei Geistlichen baten um ein „Miteinander, das Gewalt reduziert“, und um Stärkung jener Kräfte, „die sich um Frieden, Ausgleich und Verständigung bemühen“.
Nach den Politikern und Geistlichen hielt eine Gruppe der Gewerkschaft ver.di, der Stadtwerke und der Rettungskräfte am Ort des Gedenkens inne. Anders als bei dem tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg wurden am Münchner Tatort nur wenige Blumen und Kerzen abgelegt. Die Arbeit der Notfallseelsorger habe sich relativ schnell vom Ort des Geschehens verlagert, sagte Dietmar Frey, Leiter der Evangelischen Notfallseelsorge München, auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd): „Wir sind jetzt bei den Verletzten in den Krankenhäusern und bei den Angehörigen daheim.“ Auch die schockierten Kollegen der Demonstranten, die zum Teil Angestellte der Münchner Stadtwerke sind, würden vom Team der Krisenintervention betreut.
Die Ermittler vermuten inzwischen eine „islamistische Tatmotivation“, wie die Leitende Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann am Freitag vor der Presse sagte. Der Tatverdächtige habe sich in einer ersten Beschuldigtenvernehmung entsprechend geäußert. Es gebe jedoch keine Anhaltspunkte, dass er Mitglied in einer terroristischen Organisation gewesen sei.

epd

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