Der Prozess um die tödliche Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz steht kurz vor dem Ende: Der Attentäter Sulaiman A. hat sich mit seinen letzten Worten vor Gericht an die Familie des Opfers, des Polizisten Rouven Laur, gewandt: "Ich möchten mich von meinem tiefsten Herzen entschuldigen. Es tut mir sehr leid, was ich angerichtet habe", sagte der Afghane in Saal 2 des Oberlandesgerichts Stuttgart.
Leider könne er die Messerattacke nicht rückgängig machen. Es gebe nicht einen Tag, an dem er nicht an die schrecklich Tat denke. "Ich wünschte, ich hätte mich niemals auf den Weg nach Mannheim gemacht und diese verrückte Tat begangen", betonte der Angeklagte.
Sulaiman A. griff am 31. Mai 2024 mit einem Messer eine Veranstaltung der islamkritischen „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) an. Als Polizisten in das Geschehen eingriffen, stach der Täter auf den Beamten Rouven Laur ein. Der 29-jährige Beamte starb zwei Tage später an seinen Verletzungen. Fünf weitere Personen, darunter BPE-Chef Michael Stürzenberger, wurden verletzt. Am morgigen Dienstag, 9 Uhr, hat der mit fünf Berufsrichtern besetzte 5. Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart schließlich die Verkündung seines Urteils vorgesehen. An einer Verurteilung wegen Mordes dürfte kein Weg vorbeiführen, das bedeutet: lebenslange Freiheitsstrafe. Das hat die Bundesanwaltschaft gefordert, dem schloss sich auch die Verteidigung an. Offen ist, ob die besondere Schwere der Schuld festgestellt wird.