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Trump und Vance greifen Biden für „Müll“-Äußerung an

05:41
30.10.2024
Im Schlussspurt vor der US-Wahl liefert ausgerechnet Präsident Joe Biden der Kampagne von Donald Trump neuen Zündstoff. „Du kannst Amerika nicht führen, wenn du das amerikanische Volk nicht liebst“, kommentierte Trump knapp eine Woche vor dem Wahltag auf X eine Äußerung von Biden. Dieser hatte in einem Wahlkampf-Telefonat den Eindruck erweckt, er bezeichne Trump-Anhänger als „Müll“. Das Weiße Haus erklärte später, der Präsident sei lediglich falsch verstanden worden.
Trotzdem sprangen Trump und sein Vizekandidat J.D. Vance sofort darauf an: „Kamala Harris und Joe Biden sollten sich schämen“, schrieb Vance auf X. Für Trump und sein Wahlkampfteam dürfte der Eklat ein gefundenes Fressen sein - denn sie könnten damit einer Geschichte einen neuen Dreh geben, mit der sie gerade selbst ein Problem haben.
Angefangen hatte alles mit einem geschmacklosen Scherz bei einem großen Wahlkampf-Event von Trump. Ein Comedian bezeichnete das US-Gebiet Puerto Rico als im Ozean schwimmende Insel aus Müll. Die Äußerung löste heftige Empörung in Puerto Rico aus. Für Trump könnte das zum Problem werden, denn allein im hart umkämpften und möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat Pennsylvania leben rund 500.000 Puerto Ricaner.
Nun griff Biden den Eklat in dem Telefonat mit der Latino-Community auf. Er sprach positiv von Puerto Ricanern und kritisierte Trump. Allerdings kann man einen seiner Sätze in einem online verbreiteten Video auch so verstehen: „Der einzige Müll, den ich da treiben sehe, sind seine Anhänger.“ Dem offiziellen Transkript des Weißen Hauses zufolge bezeichnete Biden aber nicht die Anhänger selbst als Müll, sondern die „Dämonisierung von Latinos“ durch die Anhänger.
Auch Biden selbst teilte wenig später auf der Online-Plattform X mit, er habe die Rhetorik gemeint. „Seine Dämonisierung von Latinos ist skrupellos. Das ist alles, was ich sagen wollte.“
Der Trump-Vertraute, Tech-Milliardäre Elon Musk, schrieb dennoch, Biden habe halb Amerika „Müll“ genannt. Vance kommentierte: „Eine Mutter, die um ihren Sohn trauert, der an einer Überdosis Fentanyl gestorben ist, ist kein Müll. Ein Lkw-Fahrer, der sich die steigenden Dieselpreise nicht leisten kann, ist kein Müll. Ein Vater, der sich Lebensmittel leisten will, ist kein Müll.“

dpa

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